Projektdetails
Hochschule
Pädagogische Hochschule Vorarlberg
Sprache
Projektleitung gesamt
Elsner, Daniela; Dr. Mag.
Projektleitung intern
Elsner, Daniela; Dr. Mag.
Interne Projektmitarbeiter/innen
Externe Projektmitarbeiter/innen
Kooperationspartner
Laufzeit
2020 – 2027
Beschreibung
Hinsichtlich ihrer diachronen Entwicklung und der darin enthaltenen Wortbildungsprozesse stellen Adverbien eine der interessantesten lexikalischen Kategorien dar. Aufgrund ihrer kategorialen Unbestimmtheit sind adverbiale Ausdrücke (z.B. adverbiale Präpositional- oder Nominalphrasen) prädestiniert dazu, ihre Wortart zu wechseln, was eine synchrone Analyse der Wortbildung von Adverbien häufig erschwert und eindeutige Aussagen zum Teil unmöglich macht. Im Forschungsprojekt steht ein adverbialer Wortbildungstyp im Mittelpunkt, der synchron zu den produktivsten Mechanismen zählt, um neue Adverbien abzuleiten: die Suffigierung mit dem Morphem -weise/-erweise. Ausgehend von einer Analyse eines überregionalen Zeitungskorpus ist zunächst ein aktuelles Bild der derivierten Lexeme erhoben worden. Mit welchen Basen können die Suffixe auftreten und wie kann eine Typologie der abgeleiteten Adverbien aussehen? Hier zeigt sich bereits, dass es zu Bildungen kommt, die in der Fachliteratur bisher keine Erwähnung fanden; dazu zählen z.B. Ableitungen mit Partizip I-Formen als Basis (lesenderweise) und Bildungen mit spezifischen Substantiven als Basis (tonnenweise). Für ein vollständiges Bild wird es im nächsten Schritt darum gehen, die historische Entwicklung dieser Lexeme zu rekonstruieren. Dabei steht vor allem die Frage im Fokus, ob es Hinweise gibt, welche die Vermutung stützen, dass es sich bei -weise/-erweise um zwei Suffixe (und nicht um Varianten eines Suffixes) handelt. So zeigt die Korpusanalyse, dass sich die Einheiten bezüglich ihrer Basen, ihres Fugenverhaltens, ihrer Semantik und ihrer Produktivität eindeutig voneinander unterscheiden. Der aufgestellten Typologie folgend werden die verschiedenen Wortbildungs-produkte schließlich hinsichtlich ihrer Syntax und Semantik analysiert. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den von der Literatur bisher vernachlässigten Lexemen. Syntaktisch gilt es zu klären, welchen Adverbialtypen die Einheiten zuzuordnen sind, wobei sich hier ebenfalls zeigt, dass sie in Abhängigkeit von ihrer Basis verschiedene Grundpositionen einnehmen und sich damit semantisch auf verschiedene Einheiten im Satz beziehen. Sowohl für die Ermittlung der Grundpositionen als auch für eine Einschätzung der Semantik werden Umfragen durchgeführt. Eine erste Pilotstudie lässt darauf schließen, dass eine spezifische Subgruppe der -weise-Ableitungen in der Position vor artikellosen Objekten (tonnenweise Schminke) einen Prozess der Reanalyse durchlaufen hat. Es ist zu überlegen, wie diese -weise-Ableitungen syntaktisch und semantisch adäquat zu fassen sind. Handelt es sich um quantifizierende Determinative oder um externe NP-Modifikatoren? Ziel der Arbeit ist ein umfassendes Bild eines der produktivsten adverbialen Wortbildungsprozesse zu liefern, um so das bisher vernachlässigte Feld der Wortbildung des Adverbs in den Fokus der Aufmerksamkeit zu rücken.
Beschreibung (engl.)
Bericht