Seitens des Ministeriums wurden folgende Forschungsziele für dieses Forschungsprojekt vorgegeben:
1. Evaluierung der Vergabepraxis von SPF-Bescheiden hinsichtlich Bedarfsgerechtigkeit und Treffgenauigkeit
2. Evaluierung des Ressourceneinsatzes zur sonderpädagogischen Förderung hinsichtlich seiner Effizienz und Effektivität
3. Erforschung der Ursachen der Disparitäten bei der Vergabe des SPF
4. Aufbereitung und Erweiterung der quantitativen und qualitativen Daten zur sonderpädagogischen Förderung
5. Schaffung eines evidenzbasierten Vorschlags für eine österreichweit einheitliche Weiterentwicklung der SPF-Vergabepraxis sowie des Ressourceneinsatzes auf Basis des Rundschreibens 7/2019
Im Gegensatz zu verschiedenen anderen Berufszweigen gibt es für Lehrerinnen und Lehrer keine all-gemeingültigen Bekleidungsvorschriften. Kleidung und Körperschmuck gelten als Teil des individuellen Ausdrucks und fällt somit unter den Schutz der persönlichen Freiheit. (vgl. Schulblatt des Kantons Zürich 1/2009, S.6)
Die beantragte Studie ist als Teilbereich eines geplanten Forschungsclusters zum Thema Leh-rer/innenpersönlichkeit und –identität gedacht.
Ziele des gegenständlichen Antrags:
• die tatsächlich eingetretenen Wirkungen des sichtbaren Körperschmucks im Unterricht, bei im Berufsleben stehenden Lehrerinnen und Lehrern zu erheben,
• den weiteren geplanten Umgang mit dem vorhandenen Körperschmuck vor dem Hinter-grund der persönlichen Erfahrungen im Berufsleben zu erheben.
Methode
• Interviews in der Explorationsphase (10 Leitfadeninterviews)
• Fragebogen für Lehrerinnen und Lehrer (online)
Vorgehen
In den teilnehmenden Bundesländern wäre eine Partnerschaft zwischen den Fachabteilungen der Länder und den jeweiligen Pädagogischen Hochschulen zielführend. Die Pädagogischen Hochschulen verfügen über Kompetenz im Bereich der empirischen Jugend- und Bildungsforschung und haben Zugang zu den Schulen. Die Erhebungen werden im Klassenverband in allen Schultypen geplant. Das Sample für die Bundesländer wird mit Unterstützung der Statistikabteilung des Landes Vorarlberg erstellt. Pro Bundesland wird eine Beteiligung von rund 1.500 Schüler:innen angestrebt. Die Fachabteilungen profitieren von den Ergebnissen für ihre weiteren Planungen im Jugendbereich.
Methode
Die Daten der Jugendstudie werden im Rahmen einer standardisierten Befragung erhoben. In allen teilnehmenden Bundesländern kommt ein gemeinsamer Kernfragebogen zum Einsatz. Voraussichtliche Themenfelder sind Freizeit, Freund:innen, Beruf, Zukunftsperspektiven, Ängste, Wertorientierungen, Partnerschaft, Religion, Gesundheit, Politik, Zusammenleben, Schule und Bildung. Zudem sind drei bis vier weitere Schwerpunkte (z.B. zu Nachhaltigkeit und Klima, Medien, soziale Beziehungen, Mehrsprachigkeit) geplant, wovon jedes Bundesland je nach Interesse einen auswählt. Eine qualitative Vertiefungsstudie wird ebenfalls angestrebt.
Nutzung der Ergebnisse
Die Ergebnisse werden in einer gemeinsamen Buchpublikation veröffentlicht. Weitere Publikationen sind erwünscht. Die Bundesländer und teilnehmenden Pädagogischen Hochschulen erhalten zudem die jeweiligen bundeslandspezifischen Daten für bundeslandspezifische Publikationen.