Projektdetails
Lobnig, Tanja; Mag. Dipl.-Ing. Prof.
Das Forschungsprojekt stellt eine akademische Qualifizierungsarbeit (Dissertation) dar und steht in Zusammenhang mit mehreren im Ziel- und Leistungsplan formulierten Schwerpunkten:
Professionsforschung: Lehrer_innenbildung
Didaktische Forschung: Allgemeine Didaktik, Hochschuldidaktik
Schulentwicklungsforschung und Transferforschung: Implementierung
In vorliegender Arbeit wird ein Forschungsmodell auf Grundlage der Person-Environment fit (P-E fit) Theorie angewandt, um den Beitrag von Bildungsinterventionen zu untersuchen und maßgeschneiderte Unterstützungssysteme für Lehrpersonen herauszuarbeiten. Es werden Effekte des P-E fits, d.h. der Passung von Bedürfnissen, Angeboten, Anforderungen und Fähigkeiten, untersucht, um zu klären, welche Umwelt- und Personenfaktoren einen Einfluss auf das Engagement von Lehrpersonen in Bezug auf ihre Bereitschaft, zur Weiterentwicklung des Systems beizutragen, haben.
Statistisch ist der Stand des MU in Österreich belegt; vertiefende Studien liegen bis dato nicht vor. Diese Forschungslücken möchte das anvisierte Projekt schließen.
Mit Hilfe von qualitativen und quantitativen Forschungsmethoden sollen Muttersprachenlehrer*innen sowie Schulleitungen zur Aus-, Fort- und Weiterbildung von Muttersprachenlehrer*innen, ihrer Rolle und Stellung in Schulteams sowie über die organisatorische und sprachdidaktische Umsetzung des MU befragt werden.
Die Projektergebnisse sollen ein erster Schritt zur wissenschaftlich-systematischen Erforschung des MU in Österreich sein und dazu beitragen, konkrete Maßnahmen in Bezug auf die Professionalisierung von Lehrpersonen zu entwickeln und die Rolle des MU in Forschung und Praxis zu stärken.
Eine qualitative Studie der PHK (vgl. Unterköfler-Klatzer, Ressman & Wutti 2020) und Aktivitäten des NCoC BIMM zu Professionalisierungsmaßnahmen untermauern den Bedarf an Forschungen zu diesem Thema, das bislang wenig Beachtung fand (vgl. Dalton-Puffer, Boeckmann & Hinger 2019).
Das hiermit beantragte Projektvorhaben versteht sich insofern als erstes Projekt oder gewissermaßen Phase „0“ eines auf viele Jahre angelegten Gesamtprojekts, welches durch unterschiedliche nationale und internationale Fördergeber finanziert werden soll. Das hier vorgestellte Vorhaben zielt darauf ab, die Voraussetzungen für darauf aufbauende weitere Teilprojekte zu schaffen. Dennoch ist es ein eigenständiges Projekt mit konkreten Ergebnissen, die wichtige Impulse für eine Neugestaltung der Lehre von Geschichte liefern.
Ziel des vorliegenden Projekts ist nicht bloß eine Zur-Kenntnisnahme und ein Austausch von offiziellen und privaten Narrativen zu ausgewählten Zeitperioden in den einzelnen Ländern, sondern darüber hinaus ein Abgleich dessen, welche Rolle die (Regional-)Geschichte überhaupt im Bildungswesen und im öffentlichen Bewusstsein des jeweiligen Landes bzw. einzelner gesellschaftlicher Gruppen spielt und eine Verständigung darüber, welche Aufgabe dem Unterricht der Geschichte jeweils zukommen soll. Damit soll von Lehrkräften, engagierten und interessierten Studierenden, Didaktiker*innen, Historiker*innen und Kulturwissenschaftler*innen aus den drei Ländern eine gemeinsame Basis geschaffen werden. Die Annahme ist, dass in weiteren Phasen einzelne historische Abschnitte gemeinsam genauer untersucht und didaktisch aufbereitet werden können.
Dieses Projekt befasst sich mit dem Unterricht lokaler deutscher Varietäten, die in den deutschen Sprachinseln in Friaul Julisch Venetien gesprochen werden: Plodn/Sappada, Zahre/Sauris und Tischlbong/Timau. Diese Sprachinseln am Südhang der Ostalpen stammen aus einer Besiedelung, die im 12. und 13. Jahrhundert stattfand.
Mit dem italienischen Staatsgesetz 482/1999 wurden die Rechte autochthoner Sprachgruppen in Italien anerkannt und die Förderung ihrer Sprachen – unter anderem durch die Einführung in den Schulunterricht – zum Gesetzesziel erhoben.
Aufgrund ihrer Isolation und geografischen Lage ist diesen Sprachinseln eine schwache bis gar keine sprachlich-kulturelle Orientierung am deutschsprachigen Raum, was dazu geführt hat, dass die jeweils gesprochene Sprache einerseits sehr archaisierend, andererseits von den sie umgebenden romanischen Varietäten beeinflusst ist, welche auch als High-Varieties dien(t)en, während die lokale deutsche Varietät der umgangssprachlichen Familien- und Dorfkommunikation vorbehalten war/ist und außer für eigenbezogene Themen kaum verschriftlicht war/ist.
Darüber hinaus sind diese deutschen Sprachinseln eine Sprachminderheit innerhalb einer anderen Sprachminderheit, der friaulischen, zu der enge Beziehungen bestehen. Diese Tatsache stellt sich als Herausforderung bei der Umsetzung des Schulunterrichts.
Allgemeine didaktische Spannungsfelder wie beispielsweise die im Rahmen von IMST3 präsentierten 10 Spannungsfelder (Krainer, Posch, Stern) sind inzwischen allgemeinhin bekannt.
Für mögliche fachspezifische Spannungsfelder im Fachreich der Naturwissenschaften liegen hingegen für den Primarbereich noch keine Untersuchungen/Erkenntnisse vor. Dies bedeutet eine Kluft in der Professionalisierung im Sachunterricht.
Ziel der vorliegenden Studie ist es, in einem ersten Schritt etwaige Spannungsfelder, in denen sich Lehrpersonen im naturwissenschaftlichen Sachunterricht der Primarstufe bewegen, zu detektieren und sichtbar zu machen. Der Fokus ist in diesem Vorhaben bewusst auf das Lehren gerichtet. Dazu soll die Sichtweise der Studierenden aus dem Bachelorstudium Lehramt Primarstufe in unterschiedlichen Phasen ihrer Ausbildung erfasst werden. Ergänzend liegt der Fokus auch auf im Beruf stehenden, erfahrenen Pädagog_innen der Primarstufe. Der Studienzeitraum umfasst zweieinhalb Jahre. Aufbauend, auf die aus der vorliegenden Studie gewonnen Basiserkenntnisse, wären dann in weiterer Folge gezielte Interventionen im Rahmen der Lehrer_innenausbildung, zur Stärkung der Handlungsfähigkeit innerhalb der aufgefundenen Spannungsfelder im naturwissenschaftlichen Sachunterricht, denkbar. Im Konkreten: Beispielsweise in den Schwerpunktveranstaltungen „Interdisziplinär Forschen, Entdecken, Verstehen im Kontinuum.“
Das vorliegende Projekt geht mit den von der PH Kärnten gesetzte Schwerpunkten im Ziel- und Leistungsplan 2021-2024 konform, konkret mit den Schwerpunkten „Forschendes Lernen in den MINT-Fächern“ sowie „Transformatives Lernen -Nachhaltige Bildung“.
Mit dem Forschungsprojekt werden folgende Ziele verfolgt:
– Erkenntnisse über unterschiedliche Passungsverhältnisse und Wirkungsweisen des Einsatzes des Schuleingangsscreenings unter Einbezug der Perspektive aller Beteiligten gewinnen
– Tieferes Verständnis über förderliche und hinderliche Zusammenhänge im Transitionsprozess erlangen und diese sichtbar machen
– Evaluation des Schuleingangsscreenings im Hinblick auf die damit verfolgten Ziele
– Identifikation förderlicher begleitender Maßnahmen, sowie von Ausbildungs- und Fortbildungsbedarfen
Erkenntnisse des Projektes fließen insbesondere in folgende Bereiche ein
– Nahtstelle KIGA-VS
– Qualitätsentwicklung an Schulen und Kindergärten
– Transitionsgestaltung der Kinder im Clusterprozess (Pflichtschul-Cluster und Mischcluster)
– Sozialraumorientierung