Das Lernjournal als Instrument zur Erhöhung der inhaltlichen Konnektivität in der dualen Ausbildung

Projektdetails

Hochschule
Pädagogische Hochschule Oberösterreich
Sprache
Projektleitung gesamt
Flotzinger, Christian; IL HS-Prof. Mag. Dr. Bakk.rer.soc.oec. BSc.
Pichler, Johanna Philippa; Mag. Dr. Prof.
Projektleitung intern
Flotzinger, Christian Walter; IL HS-Prof. Mag. Dr. Bakk.rer.soc.oec. BSc
Pichler, Johanna; Mag. Dr. Prof.
Interne Projektmitarbeiter/innen
Externe Projektmitarbeiter/innen
Redhammer, Oskar;
Kooperationspartner
Laufzeit
2021 – 2022
Beschreibung
Das Lernjournal als Instrument zur Erhöhung der inhaltlichen Konnektivität in der dualen Ausbildung

Die duale Ausbildung liefert in Österreich seit Jahrzehnten einen unverzichtbaren Beitrag zur Fachkräfteausstattung. Trotzdem besteht Verbesserungspotenzial in einigen Bereichen. So zeigt sich beispielsweise für die Kooperationstätigkeit zwischen den beiden Lernorten Berufsschule und Betrieb, insbesondere auf der Mikroebene, Handlungsbedarf. Ostendorf hält fest: „Betriebe und Berufsschulen stehen relativ für sich, außer in beiden Institutionen existiert eine Kultur der Zusammenarbeit“ (Ostendorf 2014, S. 18). Zwar ist aus ihrer Sicht auf curricularer Mesoebene das duale System durchaus konnektiv, jedoch dringt es auf der Mikroebene des Lernens und Lehrens nicht so stark durch (Ostendorf 2014, S. 18f). Weiters untermauern empirische Studien wie der österreichische Lehrlingsmonitor (Lachmayr/Mayr 2017, S. 45) und Studien des Ibw (z.B. Dornmayr/Winkler 2016, S. 20) die Erkenntnisse von Ostendorf. Für das vorliegende Forschungsprojekt wird der Begriff Konnektivität folgendermaßen definiert:
„Eine Verknüpfung schulischen und betrieblichen Lernens bzw. Konnektivität […] bezieht sich zunächst auf intendierte und/oder realisierte Lehr-Lernprozesse der Mikroebene, in denen eine Übertragung von Lern- und Anwendungskontext entweder von den Schülern explizit wahrgenommen wird oder bei denen der (Lern-) Transfer implizit stattfindet.“ (Wirth, 2013, S.7)
Das Instrument des Lernjournals stellt eine Möglichkeit der Unterstützung dar, um die inhaltliche Konnektivität zwischen den beiden Lernorten Schule und Betrieb (im Rahmen der dualen Ausbildung) zu stärken. Für das vorliegende Projekt wurde, basierend auf zentralen Theorien zur Konnektivität Tynjälä (2008, S. 19f), Schwendimann et al. (2015, S. 6ff), Elsholz/Knutzen (2010, S. 6) sowie Griffiths/Guile (200), S. 57f) ein theoretisches Modell (2019) entwickelt. Dabei soll bei den Lehrlingen über die s.g. „Lernortkooperation im Kopf“ – also das Verbinden des in den beiden Lernorten Gelernten – anhand des „border crossing“ der für die Konnektivität notwendige Transferprozess initiiert werden. Im Forschungsprojekt spielen die Begriffe Konnektivität und Lernortkooperation eine zentrale Rolle.

Seit 2018 beschäftigten sich die Autor*innen mit der Fragestellungen zur Verbesserung der Konnektivität und Lernortkooperation in der dualen Ausbildung in Österreich. Aufbauend auf einem explorativem Forschungsdesign wurde die erste Forschungsfrage, wie Lernortkooperation zwischen Berufsschule und Betrieb auf der Mikroebene (Ebene der Lehr-Lernprozesse), mittels konnektiver Lernanlässe verbessert werden kann, näher beleuchtet. Um fundierte Informationen zu den Rahmenbedingungen für eine gelungene Lernortkooperation zu generieren, wurden mit verschiedenen Expert*innen der Lernorte des dualen Systems acht qualitative Interviews geführt. Basierend auf diesen Erkenntnissen sowie dem Stand der Forschung wurde anschließend ein konnektives Lernjournal als Lernanlass entwickelt, erprobt und evaluiert. Für die nächste Phase ist nun der Einsatz des Lernjournals in der Ausbildung der Lehrkräfte (duale Ausbildung) an der PH OÖ geplant. Diese Vorgangsweise wird u.a. durch die Ergebnisse von Wesselink et. al (2010) gestützt. Die Verfasser*innen weisen auf Basis ihrer Studie explizit darauf hin, dass eine gemeinsame Reflexion über Lernaktivitäten die geteilte Verantwortung von Lehrkräften, Ausbilder*innen und Lernenden darstellt. (Wesselink 2010 et. al. zit. n. Caruso et. al., 2020, S. 216). Caruso et. al. (2020) stützen diese Vorgehensweise und halten fest, dass die Reflexion von Lernerfahrungen und die Verbindung von Kontexten nicht spontan stattfinden können, sondern unterstützt und stimuliert werden müssen. (Caruso et. al., 2020, S. 217).

Beschreibung (engl.)
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Bericht

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