Die soziale Konstruktion der Klasse als Grundlage für die interaktionale Ordnung des Unterrichts

Projektdetails

Hochschule
Pädagogische Hochschule Kärnten
Sprache
Projektleitung gesamt
Khan, Gabriele; Mag. Dr. Univ.-Doz.
Projektleitung intern
Interne Projektmitarbeiter/innen
Naschenweng, Katja; MMag. Dr.
Strauß, Sabine; Mag. Dr. Prof.
Externe Projektmitarbeiter/innen
Kooperationspartner
Laufzeit
2013 – 2016
Beschreibung
Offensichtlich gehen Lehrer/innen bei ihren „Normalitätsvorstellungen“ von einer Vorstellung von der „Klasse“ als einem dem eigentlichen Unterricht und dem Lernen der Schüler/innen vorgängigen „Ordnungsprinzip“ aus. Das Projekt untersucht die Genese dieses Ordnungsprinzips. Dabei wird diese Genese als Übergang von der Makroebene der administrativen „Herstellung“ zur Mikroebene der pädagogischen „Belebung“ untersucht.
Das erste Mal werden Kinder am Beginn ihrer Schullaufbahn (in den ersten Klassen der Grundschule) mit diesem Ordnungsprinzip konfrontiert. Hier lassen sich die Ebenen der „Herstellung“ auch am besten dokumentieren. Die Forschungsfrage lautet: Wann erleben Lehrer/innen und Schüler/innen diesen Prozess als erfolgreich abgeschlossen bzw. wie gestaltet sich der Übergang von der „bloß“ sozialen Ordnung der Klasse (Regulationsdiskurs) zur Klasse als Ordnung für inhaltliche Unterrichtsarbeit.
Das Forschungsprojekt wird in insgesamt sechs größeren städtischen Volksschulen durchgeführt, zwei Schulen pro Bundesland (bzw. PH). Die Auswahl der Schulen erfolgt nach unterschiedlicher sozialer Zusammensetzung, jeweils eine Schule in einem eher privilegierten und einem weniger privilegierten Einzugsgebiet. Es wird jeweils eine erste Klasse pro Schule dokumentiert und beobachtet.
Die Datenerhebung erfolgt mit Leitfaden-Interviews in der Phase der administrativen Konstruktion von Klasse und in Form Teilnehmender Beobachtung in der Phase der pädagogischen Konstruktion von Klasse, unterstützt durch Interviews und informelle Gespräche.
Das Projekt versucht für Österreich den Anschluss an eine interessante innovative Entwicklung in der Theorie des Unterrichts zu schaffen. Der besondere Fokus liegt dabei bei der „Erzeugung“ einer interaktionalen Ordnung des Unterrichtsgeschehens als eines „verschränkten“ Prozesses sowohl Makro- als auch der Mikroebene (Instruktionsdiskurs eingebettet in den Regulationsdiskurs).
Wenn die Ergebnisse die Bedeutung des Regulationsdiskurses bestätigen, dann bildet dies eine Ergänzung zum Diskurs über Individualisierung/Personalisierung. Dem personalisierten Lernen des Einzelnen wird ein kollektives Geschehen als interaktional und gemeinsam generierter Prozess gegenübergestellt – nur in der gemeinsamen Betrachtung beider Ansätze ist die Entwicklung einer Theorie des Unterrichts möglich.
Beschreibung (engl.)
URL
Bericht