Erstellung einer Referenzgrammatik am Beispiel der friaulischen Sprache für den didaktischen Gebrauch der Minderheitensprache

Projektdetails

Hochschule
Pädagogische Hochschule Kärnten
Sprache
Projektleitung gesamt
Finco, Franco; HS-Prof. Univ.-Prof. Dr.
Melchior, Luca; Prof. Dr.
Roseano, Paolo; Prof. Dr.
Projektleitung intern
Finco, Franco; HS-Prof. Univ.-Prof. Dr.
Interne Projektmitarbeiter/innen
Fabris, Angela; HS-Prof Mag. Dr. Priv.-Doz.
Externe Projektmitarbeiter/innen
Cadorini, Giorgio; Prof. Dr.
Casalicchio, Jan; Dr.
De Cia, Simone; Dr.
Heinemann, Sabine; Prof. Dr. / Universität Graz
Magistro, Giuseppe; Dr.
Pescarini, Diego; Prof. Dr.
Turello, Davide; Dr.
Vanelli, Laura; Prof. Dr.
Vicario, Federico; Prof. Dr.
Zanello, Gabriele; Dr.
Kooperationspartner
Regierung der Autonomen Region Friaul-Julisch Venetien, ARLeF Regionalagentur für die friaulische Sprache. Hilfskörperschaft der Regierung der Autonomen Reg
Laufzeit
2021 – 2025
Beschreibung
Das Friaulische ist eine autonome Sprache, die mit dem Dolomiten-Ladinischen und dem Bündnerromanischen die Gruppe der rätoromanischen Sprachen bildet. Friaulisch wird in der Region Friaul von mehr als 600.000 Menschen gesprochen.
Mit der gesetzlichen Anerkennung des Friaulischen als historische Sprachminderheit Italiens (durch das Gesetz 482/1999) wird der Einführung des Friaulischen als Unterrichtssprache bzw. als Verkehrssprache in Kindergärten, Volksschule und an der Sekundarstufe I, sowie als Unterrichtsfach in letzterer eine legislative Legitimierung gegeben.
Da das Friaulische eine „dachlose“ Minderheitensprache ist – d.h. eine Sprache ohne extraterritoriale Referenzvarietät – und auch keine fest verankerte interne Norm kennt, ergeben sich auch für dessen Einführung in das Bildungssystem besondere Herausforderungen.
In Bezug auf den Korpusplanungssektor (Corpus planning) wurden in den letzten zwei Jahrzehnten einige Hauptziele (z. B. Rechtschreibcodierung) erreicht. Das Fehlen einiger didaktischer Instrumente, die für den Friaulischunterricht von vorrangiger Bedeutung sind, wird jedoch weiterhin von Lehrenden beklagt. Besonders wird das Fehlen einer sogenannten „Referenzgrammatik“ der friaulischen Sprache für den schulischen-didaktischen Gebrauch bemängelt.
Die in einer solchen Referenzgrammatik erarbeiteten Regeln, wären das Ergebnis einer induktiven Verallgemeinerung, die aus empirischen Daten gewonnen und durch sie gesichert werden können, gesammelt und analysiert mit den theoretisch-methodischen Instrumenten der modernen sprachdidaktischen Forschung und Grammatikographie. Der besondere Fokus dabei liegt auf Fragestellungen zur Sprachdidaktik für alle Unterrichtsfächer im Kontext der Minderheitensprache.
Das international angelegte Forschungsprojekt bietet die Möglichkeit, die PH Kärnten in diesem Bereich unter besonderer Berücksichtigung der „Sprachdidaktik von Minderheitensprachen“ ins Zentrum der wissenschaftlichen Auseinandersetzung zu setzten, denn für den Bereich der Didaktisierung von Minderheitensprachen im schulischen Kontext liegen kaum Forschungsergebnisse vor.
Mit Hilfe dieses Forschungsprojektes kann eine exemplarische wissenschaftliche Grundlage (ein Instrumentarium) geschaffen werden, mit dessen Hilfe ein gesicherter Spracherwerb im Kontext von Lernen und Erlernen von Minderheitensprachen für das schulische Feld kodiert wird bzw. eine „Referenzgrammatik“ aufgebaut werden kann.
Beschreibung (engl.)
Friulian is an autonomous language that forms the group of Rhaeto-Romanic languages ​​with Dolomite-Ladin and Graubünden Romance. Friulian is spoken by more than 600,000 people in the Friuli region.
With the legal recognition of Friulian as a historical linguistic minority in Italy (through Law 482/1999), the introduction of Friulian as the language of instruction or as the lingua franca in kindergartens, elementary schools and at lower secondary level, and as a subject in the latter, is given legislative legitimation.
Since Friulian is a „roofless“ minority language – i.e. a language without an extraterritorial reference variety – and also has no firmly anchored internal norm, its introduction into the education system also poses special challenges.
In relation to the corpus planning sector, a number of key objectives (e.g., spelling coding) have been achieved over the past two decades. However, teachers continue to complain about the lack of some didactic tools that are of primary importance for teaching Friuli. The lack of a so-called „reference grammar“ of the Friulian language for educational and didactic use is particularly criticized.
The rules developed in such a reference grammar would be the result of an inductive generalization, which can be obtained from empirical data and secured by it, collected and analyzed using the theoretical-methodological instruments of modern language didactic research and grammarography. The special focus is on questions of language didactics for all subjects in the context of the minority language.
The international research project offers the possibility to put the PH Carinthia in the center of the scientific discussion in this area with special consideration of the „language didactics of minority languages“, because hardly any research results are available for the area of ​​the didactics of minority languages ​​in the school context.
With the help of this research project an exemplary scientific basis (a set of instruments) can be created, with the help of which a secure language acquisition in the context of learning and learning of minority languages ​​can be coded for the school field or a „reference grammar“ can be built.
URL
Bericht