Gendersensibler Sportunterricht – Herausforderungen (angehender) Lehrkräfte zwischen gesetzlicher Grundlage und schulischer Praxis

Projektdetails

Hochschule
Pädagogische Hochschule Kärnten
Sprache
Projektleitung gesamt
Ebner, Anja; Mag. MSc. Prof.
Projektleitung intern
Interne Projektmitarbeiter/innen
Oraze, Manuel; Mag. MA Prof.
Externe Projektmitarbeiter/innen
Kooperationspartner
Laufzeit
2023 – 2024
Beschreibung
Ziel der geplanten Forschung ist es, auf Basis von Interviews Geschlechtsstereotype im Sportunterricht zu rekonstruieren. Die Auswertung basiert auf dem Modell der Grounded Theory.
Sportunterricht zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass der Körper mit all seinen Facetten im Mittelpunkt des Geschehens steht. Die bloße Teilhabe ist eng mit körperlicher Leistungsfähigkeit und zur Schau Stellung des eigenen Körpers verbunden (Ruin 2015). Zudem werden in der unterrichtlichen Praxis oft im Wettkampfsport herrschende Geschlechterordnungen reproduziert (Fast, Katrup, Birkner 2022). Daraus würde, gestützt durch die gesetzlichen Grundlagen in Österreich (SchOG § 8b), die Empfehlung zu einem geschlechtergetrennten Unterricht, resultieren. Auf sportpädagogischen Fachtagungen und auch in der einschlägigen Fachliteratur werden die Aspekte allerdings kontroverser diskutiert. Hoven zeigt beispielsweise auf, dass gerade im Sportunterricht „geschlechtertypische Sozialisationserfahrungen, Fähigkeitsprofile und Neigungen auf stereotype Vorstellungen über sog. Mädchen- und Jungensportarten“ (2019) treffen.
Während Befürworter:innen eines koedukativen Sportunterrichts argumentativ vor allem auf die Chancen der Überwindung von Stereotypen hinweisen und zum Abbau von Vorurteilen beitragen wollen, bringt die Gegenseite messbare Leistungsdifferenzen zwischen den biologischen Geschlechtern als Hauptargument eines geschlechtergetrennten Unterrichts ins Spiel (vgl. Diketmüller 2020).
Auf Basis dieser kontrovers geführten Diskussion und in Anbetracht einer Praxis des koedukativen Unterrichts vor allem in der Sekundarstufe 1, ist es von großer Bedeutung, sich wissenschaftlich mit der Thematik eines gendersensiblen Sportunterrichts und den daraus resultierenden Aspekten, wie der Bildung von Geschlechtsstereotypen auseinanderzusetzen. Theoretische Konzepte liegen bereits vor, zeigen jedoch auch auf, dass es einen großen Unterschied zwischen den Ebenen Wissen und Können gibt (Gamespacher 2008). Geschlechtersensibel zu unterrichten bedeutet nämlich nicht nur geschlechterbezogene Zuschreibungen in den Körper-, Bewegungs- und Sportpraxen zu erkennen, zu reflektieren und zu hinterfragen, sondern auch Bedingungen zu schaffen, um individuelle Entwicklungspotentiale zu fördern und letztlich mögliche Inhalte des Sportunterrichts didaktisch-methodisch geschlechtersensibel zu inszenieren (Süßenbach 2012).
Beschreibung (engl.)
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Bericht

Abschlussjahr:

Sachgebiete: