Psychische Gesundheit und Körperbild von Transgenderpersonen im Querschnitt

Projektdetails

Hochschule
Pädagogische Hochschule Salzburg
Sprache
Projektleitung gesamt
Kipman, Ulrike;
Projektleitung intern
Kipman, Ulrike; DDDr.
Interne Projektmitarbeiter/innen
Externe Projektmitarbeiter/innen
Kooperationspartner
Laufzeit
2023 – 2025
Beschreibung
Zahlreiche Studien zeigen positiven Auswirkungen geschlechtsangleichender Hormontherapie, auf die psychische Gesundheit, Lebensqualität und Wohlbefinden sowohl in Transmännern, als auch in Transfrauen (Matthys et al., 2021). Allerdings unterscheiden sich sowohl die zur Hormontherapie verwendeten Präparate, als auch der Zugang zur Hormontherapie sehr stark zwischen den Nationen, so dass Studienergebnisse aus den USA oder auch anderen europäischen Ländern nicht unbedingt auf das österreichische Gesundheitssystem umlegbar sind. Es stellt sich also die Frage, ob die Hormontherapie, wie sie in Österreich und insbesondere an der SALK zum Einsatz kommt, ebenfalls positive Auswirkungen auf die psychische Gesundheit von Transmännern und Transfrauen zeigt und welche Faktoren (z.B. Psychotherapie, Beziehungsstatus, etc.) den Behandlungserfolg in psychologischer Hinsicht unterstützen.

Systematische Reviews zeigen zudem, dass die wenigsten Studien ein longitudinales Design verwenden und die Outcome-Variablen vor und während der Hormontherapie vergleichen (Baker et al., 2021). Die Studienlage zeigt also, dass die psychische Gesundheit und Lebenszufriedenheit bei Transpersonen in Hormontherapie höher ist, als bei Transpersonen ohne Hormontherapie. Dies kann jedoch auch an anderen Variablen liegen, etwa an Unterschieden im sozialen Umfeld oder an den Möglichkeiten des Zugangs zur Hormontherapie. Ein longitudinaler Ansatz erscheint daher unumgänglich, um den Behandlungserfolg in psychologischer Hinsicht abzusichern.

Darüber hinaus gibt es kaum Vergleiche der psychischen Auswirkungen von Hormontherapie in Transmännern und Transfrauen, da die meisten Studien gemischte Gruppen untersuchen (Baker et al., 2021). Die Fragestellung ist von besonderer Relevanz, da sich die Vulnerabilität für psychische Erkrankungen einerseits zwischen biologischen Männern und Frauen unterscheidet, andererseits unterschiedliche Auswirkungen von Östrogenen und Androgenen zu erwarten sind (Amore et al., 2013; Gordon & Girdler, 2014). Während Östrogenen hauptsächlich positive Auswirkungen auf die Stimmung zugeschrieben werden (Yanguas-Casas et al., 2019), zeigen Androgene – insbesondere in hoher Dosierung – auch negative Auswirkungen (Johnson et al., 2013), da ein umgekehrt u-förmiger Zusammenhang vermutet wird (Celec et al., 2015). Es ist zwar davon auszugehen, dass eine Verbesserung der psychischen Gesundheit während Hormontherapie vor allem durch eine Angleichung des Körperbildes an das Wunschgeschlecht erzielt wird (Kuper et al., 2020), doch die hormonelle Modulation diverser Neurotransmittersysteme könnte in dieser Hinsicht moderierend wirken. Ein Vergleich der psychologischen Wirksamkeit der Hormontherapie zwischen Transmännern und Transfrauen erscheint daher von großer Wichtigkeit.

Ziel dieser Studie ist es zu untersuchen, ob die geschlechtsangleichende Hormontherapie das Körperbild und die psychische Gesundheit von Transpersonen verbessert, und ob sich Transmänner und Transfrauen im Ausmaß dieser Verbesserung unterscheiden.

Beschreibung (engl.)
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Bericht

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