Die zentrale Frage dieses Forschungsprojekts lautet: Wie wirkt sich dieser bedeutende Trend auf Bildung aus und welche Rolle kann Bildung dabei spielen?
Unter Berücksichtigung dieser Aspekte, ergibt sich folgende zentrale Forschungsfrage:
„Wie wird die Schulentwicklung zwischen politischen Richtlinien, professionellem Verhalten und pädagogischen Praktiken gesteuert, und inwieweit sind Diskrepanzen zwischen dem intendierten und dem tatsächlich gelehrten Curriculum bei der Umsetzung von Reformmaßnahmen erkennbar?“
Die Evaluierung der Wiener Begabungssiegelschulen (Volksschule) mittels Fragebögen bei Lehrpersonen, Schüler:innen und Erziehungsberechtigten im Mai 2024 zeigt, dass die Umsetzung von Begabungs- und Begabtenförderung eine Herausforderung für das Lehrpersonal darstellt und eine nachhaltige Implementierung begabungsfördernder Maßnahmen kaum gelingt. Dies nimmt die Bildungsdirektion Wien zum Anlass, die Kriterien des Wiener Begabungssiegels im Schuljahr 24/25 weiterzuentwickeln. Die Schulleiter:innen, die als „Motor der Schulentwicklung“ (Rolff, 2018, S. 171) gelten, tragen für den Implementierungsprozess die Verantwortung, allerdings wurde ihre Perspektive im Evaluierungsprozess nicht miteinbezogen.
Im Rahmen eines Dissertationsvorhabens wurden 2024 die förderlichen und hemmenden Einflussfaktoren für die Implementierung Inklusiver Begabungsförderung auf Basis des ANW-Modells nach Helmke (2015), ähnlich wie Schrader et al. (2020) an den niederbayrischen Begabungssiegelschulen beforscht und daraus Gelingensbedingungen abgeleitet (Hofer, 2024). Diese Erkenntnisse, die durch Interviews mit Schulleiter:innen und der Schulbehörde der Begabungssiegelschulen Niederbayern gewonnen wurden, werden im Rahmen dieses Forschungsprojekts durch Expert:inneninterviews mit Schulleiter:innen der Begabungssiegelschulen in Wien, NÖ und Niederbayern (neu zu zertifizierende Schulen) ergänzt und erweitert, damit Inklusive Begabungsförderung tatsächlich jedem Schüler und jeder Schülerin zugute kommt.
Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren. Die Daten werden im Rahmen einer standardisierten Befragung erhoben. In allen teilnehmenden Bundesländern kommt ein gemeinsamer Kernfragebogen zum Einsatz. Zudem sind drei bis vier weitere Schwerpunkte (z. B. zu Nachhaltigkeit und Klima, Medien, soziale Beziehungen, Mehrsprachigkeit) geplant, wovon jedes Bundesland je nach Interesse einen auswählt. Die Ergebnisse werden in einer gemeinsamen Buchpublikation veröffentlicht