Projektdetails
Andre, Martin; Mag. / ZEN100 Zentrum für Fachdidaktik
Juen, Heinrich; Mag. OStR Prof. / ZEN100 Zentrum für Fachdidaktik
Niedertscheider, Franz; Dipl.-Päd. / ZEN100 Zentrum für Fachdidaktik
Das Projekt setzt methodisch an drei unterschiedlichen, interdependenten Bereichen an:
Es erfolgt eine Kompetenzerweiterung für Prävention und Krisenmanagement durch die fachliche Qualifizierung der Pädagog*innen zu den Themen Gewalt und (Cyber)Mobbing-Prävention. Hier wird u.a. auf bestehende Konzepte („Golden Standards“), Handreichungen, Werkzeuge und online Materialien des özeps und bm:bwf zurückgegriffen und durch die Modulreihe „Sicherheit für Pädagog*innen“ und um online Formate zum Thema Gewalt und (Cyber-)Mobbing erweitert. Bedarfsorientiert wird an personenbezogenen überfachlichen Kompetenzen, als auch an einer professionellen, pädagogischen Beziehungshaltung (durch SCHILF, SCHÜF und dem Projektschwerpunkt „Bei-, Mit-, Füreinander“ im zweiten Jahr) gearbeitet. Der Lehrgang „Werteorientiertes Unterrichten“ wird um den Schwerpunkt Gewaltprävention ergänzt.
Es erfolgt eine Schul-/Organisationsentwicklung am jeweiligen Standort. Es wird ausgehend von einer Ist-Stand-Analyse an ausgewählten, passgenauen Schwerpunkten gearbeitet, um den Kindergarten oder die Schule zu einer angst- und gewaltfreien Lern- und Arbeitsraum zu gestalten. Diese Arbeit umfasst die strukturelle Seite (Grenzen, Regelns, Vereinbarungen, Aufbau eines multiprofessionellen Krisenteams, Leitfaden für ein Krisenmanagement, …) und die kulturelle, psychosoziale Seite (Aufbau einer Vertrauens- und Kommunikationskultur auf allen Ebenen und für alle Akteure wie Schulleitung, Lehrkräfte, Kinder/Schüler*innen, Unterstützungspersonen, Erziehungsberechtigte) von Veränderung- und Entwicklungsprozessen (Johner/Bürgi/Längle 2018: 22).
Es erfolgt eine Vernetzung von Akteur*innen, Institutionen und Expert*innen zu diesem Thema, um einen Lernen von- und füreinander zu ermöglichen. Im Laufe des Projekts wird am Aufbau von bildungsregionalen Kooperations- und Unterstützungsstrukturen gearbeitet, die sichtbar und transparent für alle Tiroler Ausbildungsstätten online dargestellt und gepflegt werden.
Für dieses Projekt werden aus einer Lehrplananalyse (Lehrplan 2000 und eben in Gestaltung befindlicher Lehrplan) und einer Analyse von externen Vorschlägen (OECD 2015) in Kombination mit den Prinzipien einer lebensweltorientierten ökonomischen Bildung (Fridrich & Hofmann-Schneller 2018) forschungsbasiert relevante Themen für den Unterricht abgeleitet.Die Ausarbeitung der Lehr-Lern-Arrangements erfolgt für die Sekundarstufe I und II (NMS, AHS-Unterstufe und AHS-Oberstufe), weil hier lebensweltlich und praktisch anwendbare Unterrichtsbeispiele zum Themenbereich „Geld und Finanzen“ erforderlich sind. Nach Möglichkeit werden auch bislang publizierte Materialien der OeNB in die Lehr-Lern-Arrangements sinnvoll integriert.
Zielsetzung dieses Forschungsprojekts ist es, Chancen und Herausforderungen des Transformationsprozesses Clusterbildung herauszufiltern, um daraus Ansatzpunkte für die Begleitung und Gestaltung weiterer Clusterbildungsprozesse abzuleiten. Geplant sind drei deskriptive Cluster-Fallstudien in Nord-, Ost- und Südtirol mit zentralem Fokus auf die Perspektiven der für die Clusterbildung relevanten Akteure, wie Schulleitung, Steuergruppe, Personalvertreter/innen, Elternvertretung, Bildungsdirektion und Schulerhalter.
Thematisch stehen die Fragen im Mittelpunkt, welche strukturellen, organisationalen als auch personalen Handlungsfaktoren für ein Gelingen der Clusterbildung tragend sind. Das Projekt macht Entscheidungsinstanzen, Steuerungsmechanismen, Führungspraktiken und werteorientierte Bedürfnisse, die für den Erfolg oder das Scheitern von Clusterbildungen mitverantwortlich sind, transparent.
Als analytische, methodologische Basis kommt der interdisziplinäre Ansatz der Educational Governance zur Anwendung, der „das Zustandekommen, die Aufrechterhaltung und die Transformation sozialer Ordnung und sozialer Leistungen im Bildungswesen unter der Perspektive der Handlungskoordination zwischen verschiedenen Akteurinnen und Akteuren in komplexen Mehrebenensystem untersucht“ (Magg Merki/Altrichter 2015: 399). Diese Handlungskoordination umfasst die Akteurs-/Prozessperspektive ebenso wie die Strukturperspektive als wichtige Determinanten von Veränderungen.