Entwicklung eines Verständnisses für Brüche als besondere Darstellungen von Bruchzahlen von SchülerInnen, untersucht an der Schnittstelle Primar- und Sekundarstufe

Projektdetails

Hochschule
Pädagogische Hochschule Kärnten
Sprache
Projektleitung gesamt
Fellmann, Anne; Dr. Prof.
Projektleitung intern
Fellmann, Anne; HS-Prof Dr.
Interne Projektmitarbeiter/innen
Externe Projektmitarbeiter/innen
Kooperationspartner
Laufzeit
2016 – 2021
Beschreibung
1. Problemdarstellung:
Mit den Brüchen begegnet Lernenden zwar einiges Vertrautes, viele Eigenschaften der natürlichen Zahlen gelten jedoch plötzlich nicht mehr (Prediger, 2004; Padberg & Büchter, 2015; Padberg & Wartha, 2017).
Bei der Zahlbereichserweiterung bleibt keineswegs alles unverändert. Grundvorstellungsumbrüche von den natürlichen Zahlen zu den rationalen Zahlen sind notwendig (Prediger, 2004; Padberg & Wartha, 2017).
Der verständnisorientierten Erarbeitung anschaulicher Bruchvorstellungen als Basis der gesamten Bruchrechnung kommt daher eine zentrale Bedeutung zu. Die Unterrichtsforschung problematisiert seit langem, dass ein beträchtlicher Teil der SchülerInnen beim Bruchrechnen in der weiterführenden Schule ohne erkennbares Verständnis vorgeht. Sie entwickeln keine Größenvorstellung von Brüchen, wissen nicht, was Brüche mit natürlichen Zahlen und mit Dezimalzahlen zu tun haben. Das Rechnen mit Brüchen wird kalkülartig mit unverstandenen Regeln auf formaler Ebene praktiziert. Die Regeln werden dementsprechend häufig durcheinandergebracht und falsch verwendet (Padberg & Wartha, 2017; Wartha, 2007). Ein Verständnis für inhaltliche Zusammenhänge scheint bei den SchülerInnen kaum vorhanden.
Die didaktische Hauptverantwortung dafür trägt wohl vor allem die weiterführende Schule, wo Brüche ab der 5. Schulstufe einen wichtigen zu behandelnden Inhalt darstellen, allerdings passiert die Grundlegung laut Lehrplan bereits in der 4. Schulstufe. //
2. Forschungsvorhaben, Fragestellungen und Mehrwert:
Es handelt sich um eine Längsschnittuntersuchung über zwei Jahre, welche das Denken derselben Kinder in der 4. und 5. Schulstufe mittels klinischen Interviews fokussiert.
Folgenden Fragestellungen werden fokussiert:
• Welche Vorkenntnisse/Erfahrungen, welches Verständnis haben Kinder der vierten Schulstufe für Brüche aus dem alltäglichen Leben als besondere Darstellungen von Bruchzahlen (vor der expliziten Behandlung von Brüchen)?
• Welches Verständnis haben Kinder der vierten Schulstufe für Brüche als besondere Darstellungen von Bruchzahlen (nach der expliziten Behandlung von Brüchen)?
• Welchen Verlauf nimmt dieses Verständnis im Laufe der 4. Schulstufe, an der Schnittstelle und in der 5. Schulstufe?
Von dem Projekt erwartet werden dürfen grundlegende Erkenntnisse zum kindlichen Begriffsverständnis zu Brüchen, zur (Weiter-)Entwicklung von Grundvorstellungen zu Brüchen und zum Rechnen mit Bruchzahlen. //
3. Forschungsmethode:
Zur Auswertung der klinischen Interviews wurde die kategorienentwickelnde Interpretation (Beck & Maier, 1994, S. 47f.) herangezogen. Dazu werden bedeutungstragende Interviewausschnitte in Form eines Kategoriensystems, welches sich aus dem empirischen Material entwickelt, klassifiziert. Um von den empirischen Daten zu einer Theorie zu gelangen, wird auf das Prinzip der empirisch begründeten Typenbildung zurückgegriffen (Kelle & Kluge, 2010). Angestrebt wird letztendlich eine Typologie der unterschiedlichen Entwicklungsverläufe von Bruchvorstellungen.
Beschreibung (engl.)
In order for students to understand fractions the conceptual understanding of whole numbers is not sufficient enough for them to be fully aware of fractions.
Thus a suitable restructuring of learning about the concept of whole numbers is necessary. The project focuses on initial fraction concepts of fourth and fifth-grade students prior to and after instruction in school.
Based on interviews and on mathematic’s curriculum it is analysed how their knowledge of whole numbers appears in the development of initial fraction concepts.
URL
Bericht