Projektdetails
Hochschule
Pädagogische Hochschule Kärnten
Sprache
Projektleitung gesamt
Thomas, Almut; MMag. Dr. Prof.
Projektleitung intern
Interne Projektmitarbeiter/innen
Khan, Gabriele; Mag. Dr. Univ.-Doz.
Externe Projektmitarbeiter/innen
Kooperationspartner
Laufzeit
2014 – 2021
Beschreibung
Die vielfältigen positiven Effekte des Vorlesens sind wissenschaftlich gut abgesichert: Kinder, denen über einen Zeitraum von mehreren Wochen regelmäßig interaktiv vorgelesen wurde, verbessern nicht nur ihre mündlichen Sprachkompetenzen, sondern haben auch bessere Lesekompetenzen, eine stärkere intrinsische Lesemotivation und eine bessere Rechtschreibung entwickeln. Darüber hinaus kann durch Vorlesen das Weltwissen von Kindern erweitert werden (Mol & Bus 2011). Allerdings stehen die positiven Auswirkungen des Vorlesens in einem Zusammenhang mit sprachlichen und sozial-emotionalen Kompetenzen der vorlesenden Person. Eltern aus bildungsfernen Schichten konnten daher kaum zur Verbesserung der mündlichen Sprachkompetenzen ihrer Kinder beitragen (Mol et al. 2008).
Für die sprachliche Förderung von Kindern aus bildungsbenachteiligten Familien ist daher eine Intervention durch pädagogisch geschulte Personen mit elaboriertem Bildungshintergrund besser geeignet als Vorlesen durch die Eltern. Allerdings sei darauf verwiesen, dass auch Kinder von Eltern mit geringem Bildungsgrad vom gemeinsamen Vorlesen profitieren. Solche positiven Effekte zeigen sich beispielsweise auf emotionaler und motivationaler Ebene.
In den Studienjahren 2014/15 bis 2016/17 wird mit Student/inn/en der Bildungswissenschaft (Universität Wien) sowie Schüler/inne/n an mehreren Wiener Volksschulen eine Interventionsstudie „dialogisches Vorlesen“ (Whitehurst et al. 1988) durchgeführt. Beim dialogischen Vorlesen werden evokative Fragetechniken bewusst eingesetzt, um damit sprachliche Äußerungen des Kindes zu elizitieren. Charakteristisch für das dialogische Vorlesen ist der angestrebte Rollentausch der Kinder von aktiven Zuhörer/inne/n zu Erzähler/inne/n. Bisher durchgeführte Evaluationsstudien sprechen für die Eignung des dialogischen Vorlesens zur Förderung der mündlichen Sprachkompetenzen (z. B. Arnold et al. 1994; Lonigan & Whitehurst 1998; Zevenbergen & Whitehurst 2003). Allerdings wurden diese Studien alle in den USA durchgeführt – eine Überprüfung der Wirksamkeit des Programms im deutschen Sprachraum unter Rahmenbedingungen, die durch kulturelle Besonderheiten sowie durch das österreichische Schulsystem geprägt sind, steht noch aus.
Interaktives Vorlesen fördert nicht nur die sprachlichen, sondern auch die emotionalen, motivationalen und sozialen Kompetenzen von Kindern. Empirische Studien zeigen beispielsweise, dass durch das Lesen von fiktiven Geschichten soziale Normen vermittelt werden (Bandura 2006). Außerdem fördert Vorlesen die Empathiefähigkeit (Zillmann 1991) und Perspektivenübernahme (Strange 2002). Positive Veränderungen in den emotionalen und sozialen Kompetenzen zeigen sich vor allem dann, wenn die Identifikationsfigur den Zuhörer/inne/n ähnlich ist (z. B. Cameron & Rutland 2006). Deshalb erscheint es sinnvoll, auch für das dialogische Vorlesen solche Bücher auszuwählen, deren Identifikationsfigur in wesentlichen Merkmalen (Geschlecht, ethnischer Hintergrund, soziale Herkunft, Interessen) dem Kind ähnlich ist. Da ein Großteil der am Projekt teilnehmenden Schüler/innen einen Migrationshintergrund hat, ist es wichtig, beim dialogischen Vorlesen Bücher einzusetzen, deren Protagonist/inn/en einen ähnlichen kulturellen Hintergrund haben.
Für die sprachliche Förderung von Kindern aus bildungsbenachteiligten Familien ist daher eine Intervention durch pädagogisch geschulte Personen mit elaboriertem Bildungshintergrund besser geeignet als Vorlesen durch die Eltern. Allerdings sei darauf verwiesen, dass auch Kinder von Eltern mit geringem Bildungsgrad vom gemeinsamen Vorlesen profitieren. Solche positiven Effekte zeigen sich beispielsweise auf emotionaler und motivationaler Ebene.
In den Studienjahren 2014/15 bis 2016/17 wird mit Student/inn/en der Bildungswissenschaft (Universität Wien) sowie Schüler/inne/n an mehreren Wiener Volksschulen eine Interventionsstudie „dialogisches Vorlesen“ (Whitehurst et al. 1988) durchgeführt. Beim dialogischen Vorlesen werden evokative Fragetechniken bewusst eingesetzt, um damit sprachliche Äußerungen des Kindes zu elizitieren. Charakteristisch für das dialogische Vorlesen ist der angestrebte Rollentausch der Kinder von aktiven Zuhörer/inne/n zu Erzähler/inne/n. Bisher durchgeführte Evaluationsstudien sprechen für die Eignung des dialogischen Vorlesens zur Förderung der mündlichen Sprachkompetenzen (z. B. Arnold et al. 1994; Lonigan & Whitehurst 1998; Zevenbergen & Whitehurst 2003). Allerdings wurden diese Studien alle in den USA durchgeführt – eine Überprüfung der Wirksamkeit des Programms im deutschen Sprachraum unter Rahmenbedingungen, die durch kulturelle Besonderheiten sowie durch das österreichische Schulsystem geprägt sind, steht noch aus.
Interaktives Vorlesen fördert nicht nur die sprachlichen, sondern auch die emotionalen, motivationalen und sozialen Kompetenzen von Kindern. Empirische Studien zeigen beispielsweise, dass durch das Lesen von fiktiven Geschichten soziale Normen vermittelt werden (Bandura 2006). Außerdem fördert Vorlesen die Empathiefähigkeit (Zillmann 1991) und Perspektivenübernahme (Strange 2002). Positive Veränderungen in den emotionalen und sozialen Kompetenzen zeigen sich vor allem dann, wenn die Identifikationsfigur den Zuhörer/inne/n ähnlich ist (z. B. Cameron & Rutland 2006). Deshalb erscheint es sinnvoll, auch für das dialogische Vorlesen solche Bücher auszuwählen, deren Identifikationsfigur in wesentlichen Merkmalen (Geschlecht, ethnischer Hintergrund, soziale Herkunft, Interessen) dem Kind ähnlich ist. Da ein Großteil der am Projekt teilnehmenden Schüler/innen einen Migrationshintergrund hat, ist es wichtig, beim dialogischen Vorlesen Bücher einzusetzen, deren Protagonist/inn/en einen ähnlichen kulturellen Hintergrund haben.
Beschreibung (engl.)
Bericht