Kategorie: Bildungsforschung

Projektdetails

Hochschule
Private Pädagogische Hochschule Linz
Sprache
Projektleitung gesamt
Jungwirth, Gunda; M.A.
Projektleitung intern
Jungwirth, Gunda; Dr. MA OSR Prof.
Interne Projektmitarbeiter/innen
Externe Projektmitarbeiter/innen
Kooperationspartner
Laufzeit
2014 – 2016
Beschreibung
Das Forschungsprojekt geht der Frage nach, wie Lehrer_innen mit dem Unterrichtsprinzip Sexualerziehung angesichts heterogener Schüler_innensschaft umgehen. Im Fokus dieses Forschungsprojektes steht die Befindlichkeit der Lehrpersonen, ihre Handlungsmotivation, ihre subjektiven Theorien sowie ihrer Wahrnehmung von Heterogenität im Zusammenhang mit Sexueller Bildung.
Ziel dieser Studie war, Erkenntnisse darüber zu gewinnen, welche Bedingungen dazu beitragen, dass Sexuelle Bildung im Kontext von Schule gelingt. Im Zuge der Analyse narrativer Interviews entstand ein Bedingungsgefüge von Einflussfaktoren für die Verantwortungsübernahme der Sexuellen Bildung durch Lehrkräfte. Die Erkenntnisse dieser Studie dienen als Grundlage der Konzeptentwicklung für eine Lehrer_innenbildung, sowie für Fort- und Weiterbildungsangebote im Bereich Sexualpädagogik.
Beschreibung (engl.)
The aim of the research project is to learn – talking to teachers – how they think about the educational principle “sex education”, how they experience and reflect their own actions in their capacity as class teacher in the context of sex education. Of further interest was in what form and to what extent the interviewed persons feel responsible for sex education, where they experience difficulties and what measures may be subjectively meaningful to them to perform the teaching principle sex education in the best possible way. It was also important, which “subjective theories” are largely responsible how teachers think about sex education in heterogeneous context and as this is shown in the teaching practice.
The result of this study is a set of conditions for the assumption of responsibility of teachers for school sexual education in heterogeneous context
Proceeding from this, educational content for initial and continuing teacher trainings are being developed which empower teacher to make an emancipatory and gender-sensitive sex education.
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Bericht

Projektdetails

Hochschule
Private Pädagogische Hochschule Linz
Sprache
Projektleitung gesamt
Müller, Martina;
Projektleitung intern
Müller, Martina; Dr. BEd M.A. MA
Interne Projektmitarbeiter/innen
Externe Projektmitarbeiter/innen
Kooperationspartner
Laufzeit
2016 – 2016
Beschreibung
Portfolioarbeit basiert auf einem konstruktivistischen Verständnis von Lernen, das den Lerner als aktives Individuum sieht, welches sein Wissen selbst konstruiert.
Selbststeuerung und Eigenverantwortung werden durch Portfolioarbeit positiv beeinflusst (vgl. Boekaerts 1995), es dient als reflexives Element zum Erwerb von Metakognitionen („Lernen lernen“)(vgl. Gläser-Zikuda/Hascher 2007).
Das Instrument wird über Fremdsteuerung eingeführt, der Prozess der Arbeit mit dem Portfolio verläuft allerdings dialogisch (Feedbackkultur).
Der Einsatz pädagogischer Portfolios im Unterricht hat eine vergleichsweise kurze Tradition (in den USA seit den 1990ern, im deutschsprachigen Raum seit Beginn der 2000er-Jahre, vgl. Häcker, 2006). Im Bereich der Hochschullehre scheinen Portfolios ebenfalls eine nur sehr untergeordnete Rolle zu spielen (vgl. Koch-Priewe, 2013).
Zum Einsatz im Unterricht liegen viele Erfahrungsberichte vor (vgl. Brunner/Schmidinger 2000, Campbell et al. 1997, MacDonald 1997), zum Nutzen von Portfolios für die Lernenden gibt es aber nur wenige wissenschaftliche Untersuchungen (vgl. Reckase 1995, Underwood 1999).
Der einschlägigen Literatur zufolge gibt es auch kein einheitliches Begriffsverständnis. Je nach Fokus wird zwischen Entwicklungsportfolio, Prüfungs- oder Bewertungsportfolio oder Präsentationsportfolio unterschieden.
Prinzipielles Ziel sind meist die Dokumentation der Arbeitsprozesse und -produkte, sowie die Entwicklung von Metakognition (vgl. Gläser-Zikuda/Hascher, 2007) bezogen auf das eigenaktive, selbstregulierte Lernen.
Im Sommersemester 2016 wurde in ausgewählten Seminargruppen einer Lehrveranstaltung des Fachbereichs Deutsch die vorgesehene Lehrveranstaltungs-Prüfung teilweise durch ein Portfolio ersetzt.
Da die Studierenden im Rahmen der LV nicht nur fachlich-theoretische Inhalte erarbeiten sollten, sondern auch großer Wert auf eine praxisbezogene Vernetzung der Lehrinhalte gelegt wurde, schien die übliche Form der Leistungsbewertung weniger geeignet, um den Lernerfolg der Studierenden zu bewerten. Anhand der regelmäßigen Arbeit bei der Erstellung des Portfolios ließ sich die prozessorientierte Entwicklung professionsbezogener Kompetenzen von den Studierenden selbst besonders gut reflektieren.
Anhand zuvor festgelegter Kriterien wurde nicht nur der Lernerfolg bewertet, sondern auch Lernprozesse und der Erwerb von Strategiewissen reflektiert. Eine abschließende Evaluierung sollte Aufschluss über das Potential des Portfolios als Unterstützungsmaßnahme im Lernprozess einerseits und als Instrument einer formativen Leistungsbewertung im Rahmen einer feedbackbasierten Lern- und Unterrichtskultur (vgl. Häcker, 2012) andererseits geben.
Beschreibung (engl.)
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Bericht

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Hochschule
Private Pädagogische Hochschule Linz
Sprache
Projektleitung gesamt
Hauer, Beatrix; M.Ed, Dr. / 1000 Organe der Hochschule der Privaten Pädagogischen Hochschule Linz
Projektleitung intern
Hauer, Beatrix; Institutsleiterin MEd. Dr. Dipl.Päd. OStR
Interne Projektmitarbeiter/innen
Externe Projektmitarbeiter/innen
Kooperationspartner
Laufzeit
2012 – 2013
Beschreibung
Die Dissertation setzt sich mit dem Einsatz eines von Johannes Reitinger (2011) entwickelten Lernarrangements zum selbstbestimmt-forschenden Lernen auseinander. Dazu wird zunächst auf die Lehrer/-innen-Selbstwirksamkeits-erwartung (Deci & Ryan 2004), auf den Kompetenzbegriff im Kontext Schule und auf Möglichkeiten des forschenden Lernens (Messner 2009; Reitinger 2013) im Mathematikunterricht, näher eingegangen. Daran anschließend wird das Lernarrangement, das unter dem Akronym AuRELIA (Authentic Reflective Exploratory Learning and Interaction Arrangement) vorgestellt wird, näher erläutert.

Dieses Lernarrangement zum selbstbestimmt-forschenden Lernen wird aus den sieben Stufen: Emergenz, Vermutung, Konzeption, Untersuchung, Entdeckung, Kritische Phase und Transfer aufgebaut. Zudem werden die Prinzipen: Vertrauen, Sicherheit, Selbstbestimmung, Struktur, Veranschaulichung und Personalisierung als wesentlich für das Gelingen des Lernarrangements erachtet. (Reitinger, 2013 S. 106ff)

Im ersten Teil des Forschungsberichtes wird die Wirksamkeit des im Mathematik-Fachdidaktik-Unterricht vorgestellten und erprobten Lernarrangements hinsichtlich der Lehrer/-innen-Selbstwirksamkeitserwartung, der speziellen Selbst-wirksamkeitserwartung zur Durchführung selbstbestimmt-forschender Lernarrangements, der Akzeptanz, der Umsetzungsbereitschaft und der Entwicklung didaktischer Kompetenzen bezüglich der Erfüllung der Bildungs- und Lehraufgaben des Lehrplans für Mathematik gezeigt. Die detaillierten Ergebnisse der quantitativen Untersuchung zu fünf aufgestellten Hypothesen und zwei Forschungsfragen werden im ersten Teil der empirischen Forschung vorgestellt.

Im zweiten Teil der empirischen Forschung wird durch quantitative und qualitative Untersuchungen gezeigt, dass die fünf Hypothesen hinsichtlich der Wirksamkeit des AuRELIA-Konzeptes bestätigt werden konnten. Zusätzlich wird aufgezeigt, welche didaktischen Kompetenzen Studierende durch die Durchführung eines selbstbestimmt-forschenden Lernarrangements im Mathematikunterricht im Rahmen der Schulpraktischen Studien entwickelt haben.

Beschreibung (engl.)
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Hochschule
Private Pädagogische Hochschule Linz
Sprache
Projektleitung gesamt
Boxhofer, Emmerich; Dr.
Zehetner, Gabriele; Dr. BEd
Projektleitung intern
Boxhofer, Emmerich;
Zehetner, Gabriele; Dr. BEd
Interne Projektmitarbeiter/innen
Externe Projektmitarbeiter/innen
Kooperationspartner
Laufzeit
2017 – 2018
Beschreibung
Zur Beschreibung der Persönlichkeitsmerkmale wird das persönlichkeitstheoretische Konzept der so genannten „Big Five“ (Neurotizismus, Extraversion, Offenheit für Neues, Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit) nach Costa und McCrae (Boxhofer, 2015) verwendet. Weiters zeigt der Beitrag, inwieweit Belastungserleben nach dem SPAVEM-Modell von Boxhofer (Boxhofer, 2015) und das Neugierdemodell von Zehetner (Zehetner, 2014) Einfluss auf die Einschätzung von Lehrer/-innen-kompetenzen hat. Dazu wurde das in Anlehnung an das Zehetner´sche Neugierdemodell ein quantitatives Inventar entwickelt um die eigene Einschätzung hinsichtlich eines Neugierdepotentials zu messen. Die innere Konsistenz des Inventars wurde mittels Reliabilitätsprüfung (Cronbach Alpha: ,722) bewertet und kann als gut eingeschätzt werden. (n = 212). Zur Einschätzung der Lehrer/-innenkompetenz wurde das Kompetenzprofil von Karner (Karner, 2012) verwendet.
Beschreibung (engl.)
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Bericht

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Hochschule
Private Pädagogische Hochschule Linz
Sprache
Projektleitung gesamt
Boxhofer, Emmerich; Mag. Dr. Prof.
Samac, Klaus; Dr.
Projektleitung intern
Boxhofer, Emmerich;
Interne Projektmitarbeiter/innen
Externe Projektmitarbeiter/innen
Kooperationspartner
Laufzeit
2016 – 2020
Beschreibung
Die Qualität der Wahrnehmung von Unterricht in der Lehrerinnen- und Lehrerbildung bezüglich seiner Lernwirksamkeit ist bislang wenig erforscht (Bach, 2013, S. 37). Die Forscher- und Forscherinnengruppe um Tina Seidel hat von 2008-2014 im Rahmen eines Forschungsprojektes (gefördert vom DFG-Schwerpunktprogramm „Kompetenzmodell zur Erfassung individueller Lernergebnisse und zur Bilanzierung von Bildungsprozessen“) das videobasierte online-Tool Observer entwickelt (Seidel, Blomberg & Stürmer, 2010). Es erlaubt die formative, standardisierte Erfassung Professioneller Unterrichtswahrnehmung als Indikator für die Verknüpfung von theoriebasiertem mit praxisbasiertem Lernen zu einem integrierten, professionellen Wissensaufbau im Rahmen von Lehrerinnen- und Lehrerbildung, die Erfassung der Fähigkeiten von Studierenden Unterrichtssituationen mit Blick auf ihr pädagogisch-psychologisches Wissen um Zielorientierung, Lernbegleitung und Lernatmosphäre (= effektive Unterrichtsbedingungen) zu beschreiben, zu erklären und vorherzusagen (= Rating Items) (Jahn, Stürmer, Seidel & Prenzel, 2014; Seidel & Stürmer, 2014).
Ziel dieser quantitativ-empirisch angelegten Longitudinalstudie ist das Feststellen der Güte der Unterrichtswahrnehmung von Lehramtsstudierenden im Verlauf ihrer Ausbildung NEU während ihres vierjährigen Bachelorstudiums (Hochschulgesetz 2005/2013) mit dem Observer. Das erkenntnisleitende Interesse liegt im Sichtbarmachen von Änderungen in Abhängigkeit von der Studiendauer und weiteren noch theoretisch festzulegenden Ausbildungsfaktoren, um Ansatzmöglichkeiten zur Qualitätsentwicklung der pädagogisch-praktischen Ausbildung im Zusammenwirken mit den Theorieteilen der Ausbildung zu identifizieren.
Die gewonnenen Daten des Erhebungsverlaufs (fünf Erhebungszeitpunkte, nach Möglichkeit Vollerhebungen) werden deskriptiv und inferenzstatistisch ausgewertet, wobei einerseits für die Entwicklung der Professionellen Unterrichtswahrnehmung (Seidel, Blomberg & Stürmer, 2010) Varianzanalysen mit Messwiederholungen die Methode der Wahl sind (Döring & Bortz, 2016) und andererseits für die Darstellung der Einflussvariablen hinsichtlich der Professionellen Unterrichtswahrnehmung beispielsweise multiple Regressionsanalysen (Stürmer, Könings & Seidel, 2014) angedacht sind. Für das Nachweisen von Zusammenhängen verschiedener Merkmale mit der Professionellen Unterrichtswahrnehmung werden Strukturgleichungsmodelle (Weiber & Mühlhaus, 2010) in Erwägung gezogen. Sind Adaptierung oder Neuentwicklungen von Skalen nötig, erfolgen im Zuge einer Pilotierung der Fragebögen alle klassischen Schritte einer Itemvalidierung inkl. explorativer bzw. konfirmatorischer Faktorenanalysen (Bühner, 2008).
Beschreibung (engl.)
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Bericht

Projektdetails

Hochschule
Private Pädagogische Hochschule Linz
Sprache
Projektleitung gesamt
Boxhofer, Emmerich; Mag. Dr. Prof.
Keiler, Karin; BEd MA
Projektleitung intern
Boxhofer, Emmerich;
Keiler, Karin; BEd MA
Interne Projektmitarbeiter/innen
Reibnegger, Harald; MEd. Dr.
Externe Projektmitarbeiter/innen
Kooperationspartner
Laufzeit
2017 – 2019
Beschreibung
Hypothesen
1) Eltern sehen Vorteile des PVS-Modells gegenüber dem verpflichtenden Anwesenheitsmodell.
2) Es gibt Unterschiede in der Bewertung des Modells hinsichtlich Berufsbedingungen.
3) Die Bewertung des Modells ändert sich im Laufe der Testphase.
Längsschnittstudie mit quantitativer Auswertung (SPSS) eines Onlinefragebogens (unipark) inklusive inhaltsanalytischer Auswertung einer offenen Fragestellung. (Mix-Method-research-design)
(Eventuell Ergänzung hinsichtlich Persönlichkeitsmerkmale und Wertebedeutung und beobachteter Selbstwirksamkeitserwartung).
Kontrollgruppe vorhanden – Parallelklasse
Beschreibung (engl.)
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Bericht

Projektdetails

Hochschule
Private Pädagogische Hochschule Linz
Sprache
Projektleitung gesamt
Boxhofer, Emmerich; Mag. Dr. Prof.
Projektleitung intern
Boxhofer, Emmerich;
Interne Projektmitarbeiter/innen
Externe Projektmitarbeiter/innen
Kooperationspartner
Laufzeit
2013 – 2018
Beschreibung
SPAVEM (Schulpraxisbezogenes Verhaltens- und Erlebensmuster) orientiert sich am arbeitsbezogenen Verhaltens- und Erlebensmuster von Schaarschmidt & Fischer 1995 (AVEM) und erfasst neben der Zuordnung der einzelnen Probanden zu den 4 Erlebensmustern auch die elf Dimensionen Subjektive Bedeutsamkeit der Arbeit, Beruflicher Ehrgeiz, Verausgabungsbereitschaft, Perfektionsstreben, Distanzierungsfähigkeit, Resignationstendenz bei Misserfolgen, Offensive Problembewältigung, Erfolgserleben im Studium, Lebenszufriedenheit, Erleben sozialer Unterstützung und innere Ruhe/Ausgeglichenheit.
Die entsprechenden AVEM-Items (AVEM) wurden entsprechend umformuliert bzw. für das Erleben in den Pädagogisch-Praktischen Studien adaptiert. Für die Berechnungen der entsprechenden Erlebens- und Bewältigungsmuster wird die Version mit 44 Items verwendet.
Ergänzend werden Werte zur Beschreibung der Persönlichkeit nach dem Fünf-Faktoren-Modell erhoben. In verschiedenen Lehrerstudien zeigt sich, dass Studierende, die hohe Werte im Bereich der Offenheit, Gewissenhaftigkeit und Extraversion haben, bei Belastungen und Konflikten eher kommunikative Lösungsstrategien anwenden. Dies könnte in Zusammenhang mit der Bewältigung von Belastungserleben, insbesondere mit einer guten Distanzierungsfähigkeit stehen. (Mayr 2006).
Persönlichkeitsmerkmale wurden lange als sehr stabil angesehen. Die Persönlichkeitsforschung ging dabei von nur wenig veränderbaren Dispositionen aus. Aktuell werden Veränderungen der Persönlichkeit durch biologische Reifung, Anforderungen und Erfahrungen und zwar über die ganze Lebensspanne hinweg beschrieben. (Specht 2012).
Die Veränderung der Persönlichkeitsmerkmale und die Bewältigungsmuster von Belastungen stehen in einem Zusammenhang.
Beschreibung (engl.)
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Bericht

Projektdetails

Hochschule
Private Pädagogische Hochschule Linz
Sprache
Projektleitung gesamt
Kreutzer, Ansgar; Univ.-Prov.
Reitinger, Johannes; habil. Dr. Priv.-Doz.
Projektleitung intern
Reitinger, Johannes; HS-Prof. PD Dr. BEd
Interne Projektmitarbeiter/innen
Externe Projektmitarbeiter/innen
Kooperationspartner
Laufzeit
2017 – 2019
Beschreibung
In der Sozialwissenschaft wird allenthalben der Trend zur Individualisierung konstatiert, der auch religiöse Ausdrucksformen, Gemeinschaften und Institutionen nicht unberührt lässt: Prozesse sozialen Wandels führen dazu, dass Menschen zunehmend aus angestammten sozialen Strukturen (wie Familien, Dorfgemeinschaften, kirchlichen Strukturen) freigesetzt werden. Damit erhöhen sich Möglichkeiten, aber auch Notwendigkeiten selbstbestimmter Lebensführung – zumindest in einigen Lebensbereichen. In der Religionswissenschaft wird der Niederschlag von Individualisierung in der Religiosität mit dem sich verbreitenden Typus eines „spirituellen Wanderers“ (C. Bochinger u.a.) auf einen analytischen Begriff zu bringen versucht. Für die Religionsgemeinschaften ist mit diesen Prozessen der Individualisierung ein Bedeutungsverlust, zumindest -wandel ihrer institutionellen Struktur verbunden, auf den sie theologisch, pastoral und organisatorisch zu reagieren haben.
Das hier anvisierte Forschungsprojekt geht – gestützt von entsprechenden ersten empirischen Beobachtungen aus der Religionssoziologie (etwa Bochingers u.a.) – von der Hypothese aus, dass sich Prozesse der religiösen Individualisierung nicht zuletzt im Kontext kirchlicher Bildungshäuser manifestieren. Dies lässt sich durchaus soziologisch erklären: Denn die relativ offene, eher netzwerkartig angelegte Sozialstruktur von Bildungshäusern sowie ihr inhaltliches Angebot, nämlich auf individuelle Präferenzen und Interessen abgestimmte Bildungsprozesse, scheinen einer durch Individualisierung und religiöse Selbstbestimmung geprägten Mentalität entgegenzukommen. Zugleich zeigt die bleibend institutionelle und soziale Struktur von (religiösen) Bildungseinrichtungen aber auch, dass (religiöse) Individualisierungsprozesse auf institutionelle Rahmungen und Re-Vergemeinschaftungen der „freigesetzten“ Individuen angewiesen bleiben. Diesen Tatbestand einer gewissermaßen dialektischen Individualisierung, die auch ihre Gegenbewegung der Vergemeinschaftung – freilich unter individualisierten Bedingungen – hervorbringt, hat die gegenwärtige Sozialwissenschaft auf das differenzierte Konzept der „posttraditionalen Gemeinschaft“ (R. Hitzler u.a.) gebracht. Insofern scheinen kirchliche Bildungshäuser ein paradigmatisches Feld, in dem sich religiöse Individualisierung und posttraditionale Vergemeinschaftung beobachten lassen.
Beschreibung (engl.)
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Hochschule
Private Pädagogische Hochschule Linz
Sprache
Projektleitung gesamt
Mayr, Johannes; Dr.
Nausner, Ernst; Mag. Dr. Prof.
Boxhofer, Emmerich; Mag. Dr. Prof.
Reibnegger, Harald; MEd. Dr.
Projektleitung intern
Boxhofer, Emmerich;
Mayr, Johannes; Dr.
Nausner, Ernst;
Reibnegger, Harald; Dr., MEd
Interne Projektmitarbeiter/innen
Externe Projektmitarbeiter/innen
Kooperationspartner
Laufzeit
2017 – 2022
Beschreibung
In den Jahren 1995 bis 2005 fand an allen Pädagogischen Akademien Österreichs eine Studie statt, in der die
individuellen Lernvoraussetzungen der Studierenden (z. B. ihre Berufswahlmotive), die im Studium und in der
Fortbildung angebotenen Lerngelegenheiten (z. B. Informationsinputs zu bestimmten Inhalten), die Nutzung
dieser Lerngelegenheiten durch die Studierenden bzw. Lehrkräfte (z.B. durch unterschiedliche Lernstrategien)
sowie das daraus erwachsende Können, Handeln und Befinden im Beruf und dessen Veränderung erhoben
wurden. Es wurde auch erfasst, welche Entwicklungen in der Persönlichkeits- und Interessenstruktur
abliefen und wie sich die Laufbahn gestaltete (z. B. Berufsausstieg). Die Studie wurde von Johannes Mayr
(damals PA der Diözese Linz) geleitet.
In einer weiteren Serie von Erhebungen wurden an der PA der Diözese Linz bei den Studierenden und Absolvent/
innen der Studienjahrgänge 1985 bis 1999 sowie bei den Studierenden der Studienjahrgänge 2001 bis
2010 ähnliche Merkmale erfasst wie in der österreichweiten Studie. Diese Erhebungen wurden zunächst von
Johannes Mayr durchgeführt, später von Emmerich Boxhofer und Ernst Nausner (beide PH der Diözese Linz).
Bei einzelnen Erhebungen wirkten weitere Personen – teilweise auch solche aus anderen Institutionen –
maßgeblich mit, wobei insbesondere Barbara Hanfstingl (Universität Klagenfurt) zu erwähnen ist.
Im Zuge der TEDCA-Studie sollen nun – voraussichtlich im Sommersemester 2018 – möglichst viele der Teilnehmenden
an den skizzierten österreichweiten bzw. an der PA/PH der Diözese Linz stattgefundenen Studien
nochmals kontaktiert und im Hinblick auf die seit der letzten Erhebung stattgefundenen Lern- und Veränderungsprozesse,
deren Hintergründe und den nunmehr erreichten Stand ihrer Kompetenz- und Laufbahnentwicklung
befragt werden. Im Zentrum sollen dabei die Erfahrungen in der formalen, non-formalen und
informellen Fortbildung stehen.
Beschreibung (engl.)
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Bericht

Projektdetails

Hochschule
Private Pädagogische Hochschule Linz
Sprache
Projektleitung gesamt
Weinberger, Alfred; Mag. Dr.
Projektleitung intern
Weinberger, Alfred; habil. Mag. Dr.
Interne Projektmitarbeiter/innen
Externe Projektmitarbeiter/innen
Kooperationspartner
Laufzeit
2017 – 2020
Beschreibung
Die Forschungsfrage lautet: Was denken und fühlen Lehramtsstudierende in interpersonalen Konfliktsituationen in der Schulpraxis. Interpersonale Konfliktsituationen (z.B. Unterrichtsstörungen sind häufige und für Lehramtsstudierende belastende Situationen in der Schulpraxis. Die Interviews von 75 Studierenden werden auf der Basis des kognitiv-affektiven Prozesssystems ausgewertet. Das kognitiv-affektive Prozesssystems von Mischel und Shoda (2009) ist ein persönlichkeitstheoretischer Ansatz, der davon ausgeht, dass unser Handeln durch verschiedene Kognitionen und Affekte gesteuert wird, die situationsabhängig interagieren.
Beschreibung (engl.)
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Bericht