Forschungsschwerpunkt: Mehrsprachigkeit

Projektdetails

Hochschule
Private Pädagogische Hochschule Graz
Sprache
Projektleitung gesamt
Ogris, Katharina; Mag. Dr.
Projektleitung intern
Interne Projektmitarbeiter/innen
Externe Projektmitarbeiter/innen
Kooperationspartner
Laufzeit
2016 – 2018
Beschreibung
Studierende an Pädagogischen Hochschulen sind häufig selbst in vielsprachigen Kontexten aufgewachsen – Sprachunterricht in der Schule, andere Sprachen als Deutsch in der Klasse und/oder im Freundeskreis, Urlaubserfahrungen,… – für diese ist eine mehrsprachige Gesellschaft also erfahrungsbasierte Realität. Immer wieder bewältigen auch Studierende an den Hochschulen das Aufnahmeverfahren, die selbst zwei- oder mehrsprachig aufgewachsen sind. Da können sie ihr sprachliches Potential und ihre Ressourcen aber wenig bis gar nicht zeigen bzw. verwerten, da an dieser Institution im Regelfall der von Gogolin (1994) beschienene „monolinguale Habitus“ vorherrscht und bis auf wenige Ausnahmen (primär in englischer Sprache) kaum Inhalte in anderen Sprachen als Deutsch vermittelt bzw. bearbeitet werden. Werden nicht dezidiert Aktionen zur Erfassung von Sprachenvielfalt gesetzt (z.B. KPH Graz, 2015), können diese Fähigkeiten unter Umständen für die gesamte Dauer des Studiums verborgen bleiben. Im Gegensatz dazu werden aber Studierenden mit anderen Erst- (bzw. Zweit-)sprachen als Deutsch wie selbstverständlich besondere Kompetenzen im Umgang mit sprachlich heterogenen SchülerInnengruppen zugesprochen, die sie als Bonus „mitbringen“, und die sie auch von anderen Studierenden unterscheidet. In dieser Forschung sollen Sprachlernbiographien der Studierenden gesammelt und aufgezeigt werden. Neben dem Lernen und der Verwendung ihrer unterschiedlichen Sprachen sollen Vor- und Nachteile von zwei- bzw. mehrsprachiger Erziehung in biographischen Zugängen diskutiert werden. Des Weiteren soll über den Unterschied von Sprachen mit und ohne hohem Prestige gesprochen werden und die Folgen für den schulischen und gesellschaftlichen Alltag. Schlussendlich geht es darum aufzuzeigen, ob die Studierenden sich selbst ebenso in der ihnen zugeschriebenen Rolle als ExpertInnen für sprachlich heterogene Situationen sehen und ob sie diese Zuschreibungen als einen Auftrag erkennen? Welche Kompetenzen – abgesehen von den sprachlichen – schreiben sie sich selbst zu? Welchen „Vorsprung“ für heterogene Klassensettings erkennen sie durch ihre Biographie? Welchen „Mehrwert“ könnte der Einsatz dieser PädagogInnen für die Schulen bringen? Und welche ihrer biographischen Erfahrungen sehen sie selbst als nützlich für ihr zukünftiges Arbeitsfeld – nicht nur für den Sprachunterricht, sondern für das gesamte pädagogische Tätigkeitsfeld?
Empirisch untersucht wird diese Fragestellung mittels Bildinterpretation der Sprachefigur nach Krumm sowie begleitenden sprachbiographischen Interviews.
Beschreibung (engl.)
URL
Bericht

Projektdetails

Hochschule
Private Pädagogische Hochschule Graz
Sprache
Projektleitung gesamt
Hofmann, Margarete; Mag.phil. Prof.
Projektleitung intern
Interne Projektmitarbeiter/innen
Erhart-Auner, Karin; Mag.
Lanzmaier-Ugri, Katharina; Dipl.Päd.
Externe Projektmitarbeiter/innen
Pichler, Ulrich; Mag.
Schrammel-Leber, Barbara; Mag.a Dr.in
Weidacher-Gruber, Hildegard; Mag.
Weitzer, Karin; Mag.
Kooperationspartner
Laufzeit
2011 – 2013
Beschreibung
Mehrsprachigkeit? Mehrsprachigkeit beschreibt den Umstand, dass jemand mehr als eine Sprache benutzt, um Alltagssituationen kommunikativ zu bewältigen. Oft wird befürchtet, dass diese Mehrsprachigkeit schlechten Einfluss auf die Entwicklung von Kindern haben könnte. Wahr ist das Gegenteil: Kinder die mehrsprachig aufwachsen, entwickeln schon sehr früh, unbewusst Strategien zum Spracherwerb und tun sich dann auch später, z.B. in der Schule, leichter, weitere Sprachen zu erlernen. Entscheidend dabei ist, dass die Muttersprache gut entwickelt und gefördert wird. Sprache ist ein Trägermedium von Information aber auch von Identität, Persönlichkeit, Geschichte und Kultur. Die Fähigkeiten, mit abstrakten Problemstellungen umzugehen oder emotionale Konflikte auszutragen, werden von dem Ausmaß an Sprache, das uns zur Verfügung steht, beeinflusst. Das gilt unabhängig von der Muttersprache. Es ist nicht schädlich, wenn Kinder mit unterschiedlichen Erstsprachen in einer Gruppe zusammen lernen oder spielen. In Österreich leben viele Menschen, die in ihren Familien und Freundeskreisen mehr als eine Sprache sprechen – und das ist nichts Neues. Die Vorstellung, dass in einem Land von allen Menschen die gleiche Sprache gesprochen wird und auch nur die dazugehören, die diese Sprache beherrschen, war immer nur eine Wunschvorstellung, die missbraucht wurde, um Macht zu sichern und Feindbilder zu schüren. Kompetenzen in mehreren Sprachen sowie im Umgang mit Menschen anderer kultureller Herkunft sind nicht nur eine persönliche Bereicherung sondern auch wichtige Kriterien für schulischen und vor allem beruflichen Erfolg. Migranten und Migrantinnen wird oft wenig Wertschätzung, auch im Hinblick auf ihre mitgebrachte Sprache entgegengebracht. Das führt in Einzelfällen dazu, dass die Motivation, die Sprache des Einwanderungslandes zu lernen, sinkt. Die Anerkennung sprachlicher Vielfalt erleichtert Integration, fördert die Kommunikation und sichert Frieden. Die beantragte Forschung ist als Nachfolgestudie des INUMIK Projekts konzipiert. Plakat und Fortbildungsmodul für den außerschulischen Bereich haben im schulischen Bereich Interesse ausgelöst und sollen für den schulischen Gebrauch adaptiert werden. Dabei soll ein Fortbildungsmodul für LehrerInnen erstellt werden. Das Plakat wird ergänzt. www.bmukk.gv.at/schulen/unterricht/ba/sprachen_inumik.xml
Beschreibung (engl.)
URL
Bericht