Projektdetails
Leitner, Birgit; Dr.
Der barocke englische Titel des Projekts ist zugleich die Beschreibung seines Programms: “Building the Peace Region Alps-Adria. Envisioning the Future by Dealing with the Past. Open and Inclusive Dialogue and Public Discourse within Austria and Slovenia and between the Countries (PRAA)”. Das Projekt versteht sich als eine kritische Reflexion dieses genau geplanten und organisierten “BürgerInnendialogs”, bei dem einander widersprechende (historische) Narrative immer wieder mit einander konfrontiert wurden. Im Besonderen ging es dabei um den Ersten Weltkrieg und die Grenzstreitigkeiten in seinem Gefolge, um das NS-Regime und die Nazi-Besetzung Jugoslawien, um den Widerstand der PartisanInnen und neuen Grenzstreit in der Nachkriegszeit, um die Frage der Kärntner SlowenInnen und die österreichisch-jugoslawischen Beziehungen in der Zeit des Kalten Krieges sowie um die Bewertung des Titoismus in Slowenien (bzw. Jugoslawien).
Im Projekt wird ein Buch herausgegeben und eine internationale wissenschaftliche Konferenz veranstaltet. Die Arbeit kreist um folgende drei Fragen:
– Wie können wir mit der komplexen Konfliktlage in unserem eigenen Land wie im Nachbarland konstruktiv umgehen? Das gilt natürlich ganz besonders für die Frage der Bewertung des Partisanenkampfes
– Wie können wir vermeiden, dass diese offenen oder schlummernden Konflikte nach wie vor von der Politik für ihre Machtspiele instrumentalisiert werden?
– Welche neuen Zukunftsperspektiven können aus diesem Dialog erwachsen? (Wie) können wir eine „Friedensregion“ Alpen-Adria schaffen?
Das Projektteam handelt mit konkreten Visionen und Perspektiven für einen weiteren Dialogprozess, auch abseits österreichisch-slowenischer Beziehungen. Verschiedene historische Narrative und Sichtweisen werden nicht ignoriert oder „versöhnt“, sondern miteinander konfrontiert, und zwar auf respektvolle Art und Weise.
Furthermore, we deal with visions and perspectives of a further dialogue process, even beyond the Austro-Slovenian relations. Different historical narratives and worldviews are not ignored or “reconciled”, but confront each other in a respectful way.
Das oben beschriebene Projektvorhaben wurde während der Projektumsetzung insofern abgeändert, als das kein Kompetenzmodell für den Sachunterricht mit dem Fokus auf die Naturwissenschaften entwickelt wurde, sondern ein viel allgemeineres Lehr-Lern-Modell (LLM). Dieses LLM soll LehrerInnen in der Volksschule bei der Planung von naturwissenschaftlichen und/oder soziokulturellen Inhalten unterstützen und die Umsetzung im Unterricht erleichtern. Zudem könnte das LLM auch in der Sekundarstufe Anwendung finden. Eine erste Version des Lehr-Lern-Modells wurde im November 2020 als Publikation bei PraxisForschungLehrer*innenBildung. Zeitschrift für Schul- und Professionsentwicklung eingereicht.
Inwiefern spiegeln Fotos die soziale, wirtschaftliche, kulturelle und politische Entwicklung des Burgenlandes wieder?
Tragen didaktisch aufbereitete Fotos zum besseren Geschichtsbewusstsein bei?
Verbessert sich die Methodenkompetenz der Schülerinnen und Schüler durch den Einsatz der Fotos?
Vor dem fachwissenschaftlichen Hintergrund lassen sich für das Forschungsprojekt folgende spezifischen Forschungsfragen formulieren:
1. Können die Aufgabenformate zum besseren Geschichtsbewusstsein beitragen?
2. Welcher Mehrwert ergibt sich für die Lehrkraft und seinen/ihren Geschichtsunterricht durch den Einsatz der Fotos?
3. Tragen die didaktisch aufbereiteten Fotodokumente zu einem besseren historischen Verständnis/Geschichtsbewusstsein bei?