Projektdetails
Mutz, Uwe; BEd MAS MSc.
Schinko, Michaela;
Van Duyvenbode, Beatrix; M.Ed.
Weber, Christoph; Mag. Dr. Prof.
Es stellt sich die Frage, ob die psychischen Probleme dieser Jugendlichen bereits erkannt und im Rahmen der dualen Ausbildung angemessen unterstützt werden. Aus berufspädagogischer Sicht interessiert inwiefern Unterstützungsangebote helfen können, Drop-Out-Raten im Übergang Schule-Beruf und bei begonnener Lehre zu minimieren und damit den Grundstein zu einer dauerhaften Teilhabe dieser Personengruppe am Arbeitsmarkt zu legen.
Derzeit gibt es in Österreich das System der IBA (Integrative Berufsausbildung), in der Lehrlinge mit einem festgestellten sonderpädagogischen Förderbedarf oder Beeinträchtigungen Zugang finden. Diese Lehrlinge werden während ihrer Lehrzeit intensiv von Berufsausbildungsassistenzen begleitet. Sie erhalten eine Lehrzeitverlängerung oder können eine Teilqualifizierung (TQ) erlangen. Das Screening bzw. die Diagnostik für diese Betreuung erfolgt meist im Übergang von der Pflichtschule zur Berufsschule und beschränkt sich aber großenteils auf die Identifikation von Defiziten hinsichtlich der kognitiven Fähigkeiten oder auf Jugendliche mit bereits diagnostiziertem sozialpädagogischen Förderbedarf, beinhaltet aber keine Sichtung keine sozial-emotionalen Problemfelder.
2. Zielstellung
Da die Datenlage zu psychischen Problemfeldern in der Dualen Ausbildung und deren Bedeutung für den weiteren beruflichen Lebensweg die gesellschaftliche Teilhabe am Arbeitsmarkt für Österreich eher dürftig ist, ist in diesem Projekt eine empirische Bestandsaufnahme angedacht mit dem Ziel, die psychische Situation von Lehrlingen in Österreich sowie deren Ressourcen systematisch und valide zu erfassen und „kritische Profile“ von Jugendlichen zu identifizieren, die gegebenenfalls dropout-gefährdet sind.
3. Methode
In einer Einmalbefragung sollen psychische Problemlagen von Schülerinnen und Schülern im Dualen System (mittels YSR) und deren soziale Ressourcen (mittels ausgewählter Subskalen des FRJK) mit methodisch etablierten, validen Instrumenten in zwei Bundesländern in Österreich erfasst werden. Der Gesamtdatensatz soll genutzt werden, um „kritische“ Profile von Jugendlichen zu identifizieren, die durch ihre eher belastete psychische Situation sowie deren eher mangelnde Ressourcen gefährdet sind, ihre Berufsausbildung abzubrechen.