Kategorie: Bildungsforschung

Projektdetails

Hochschule
Pädagogische Hochschule Salzburg
Sprache
Projektleitung gesamt
Trültzsch-Wijnen, Christine Wilhelmina; Mag. Dr.
Projektleitung intern
Trültzsch-Wijnen, Christine; Mag. Dr.
Interne Projektmitarbeiter/innen
Naringbauer, Alexander; MMag. Bakk.Komm.
Externe Projektmitarbeiter/innen
Kooperationspartner
Laufzeit
2020 – 2022
Beschreibung
Welche Bedeutung hat das Konzept der „redaktionellen Gesellschaft“ für eine Schule der Zukunft?
Was muss in der Lehramtsausbildung vermittelt werden, um LehrerInnen auf eine „redaktionelle Gesellschaft“ vorzubereiten?
In diesem Projekt sollen die Chancen aber auch potentiellen Probleme dieses Konzepts analysiert und dessen Möglichkeiten für den Unterricht in der Primarstufe und in der Sekundarstufe herausgearbeitet werden. Darüber hinaus sollen basierend auf den Ergebnissen dieser Arbeit Möglichkeiten für weiterführende Forschungs- und Praxisprojekte diskutiert werden.
Beschreibung (engl.)
URL
Bericht

Projektdetails

Hochschule
Pädagogische Hochschule Salzburg
Sprache
Projektleitung gesamt
Niederreiter, Heike; Mag.
Projektleitung intern
Niederreiter, Heike; Mag. Dr. Dipl.-Päd.
Interne Projektmitarbeiter/innen
Externe Projektmitarbeiter/innen
Kooperationspartner
Laufzeit
2015 – 2017
Beschreibung
Inhalt
Vorliegendes Dissertationsprojekt befasst sich mit der Thematik des selbstregulierten Lernens. Gegenstand der Studie ist die Evaluation der Lernprozesse aus Sicht der am Lehr- und Lernmodell ABC 3plus beteiligten Studierenden.

Forschungsinteresse/Ziel
Es wird hinterfragt, wie die innerhalb des Lehr- und Lernmodells ABC 3plus angestrebten Lernprozesse, die getragen werden von der Idee des selbstregulierten Lernens, von den beteiligten Studierenden in Bezug auf die Lern- und Leistungsmotivation wahrgenommen und rekonstruiert werden und ob das Projekt zu einer signifikant höheren Leistungsmotivation bei den Studierenden führt.
Des weiteren wird danach gefragt, ob sich die Prävalenz der Anstrengungsvermeidung von Lehramtsstudierenden (Lehramt VS) auf Grund der Intervention verändert.

Forschungsdesign
Das Untersuchungsdesign wird mit explorativem Charakter angelegt – die Erforschung eines Settings während des Tuns wird angestrebt. Als Stichprobe wurden jene Lehramtsstudierenden herangezogen, die sich für das Studienjahr 2013/14 zum Lehramt Volksschule (im ersten Studienjahr gemeinsam mit dem Lehramt Sonderschule) angemeldet haben und zugelassen wurden (N = 139;
Stand vom 25.9.2013). Aus ihnen werden fünf Gruppen gebildet – eine Versuchsgruppe (25 Personen; Stand vom 17.10.2013) und vier Vergleichsgruppen (113 Personen).
Gearbeitet wird mit der ¬quantitativen Methode der Fragebogenerhebung (LMI/Leistungsmotivationsinventar; SELLMO/Skalen zur Erfassung der Lern- und Leistungsmotivation; AVT-St/Anstrengungs-vermeidungstest) mit der qualitativen Methode der Gruppendiskussion nach Bohnsack et. al.
Das Gruppendiskussionsverfahren, auf der Basis der dokumentarischen Methode, ist prädestiniert, den Zugang zu kollektiven Erfahrungen und Orientierungen einer Gruppe zu ermöglichen.

Beschreibung (engl.)
URL
Bericht

Projektdetails

Hochschule
Pädagogische Hochschule Salzburg
Sprache
Projektleitung gesamt
Schneider-Reisinger, Robert; Mag. Dr. MA.
Projektleitung intern
Schneider, Robert; Mag. Dr. MA.
Interne Projektmitarbeiter/innen
Externe Projektmitarbeiter/innen
Kooperationspartner
Laufzeit
2020 – 2023
Beschreibung
Die Studie steht im größeren Rahmen der Erweiterung und Wiederbelebung materialistischer (Behinderten-)Pädagogik und der Würdigung Blochs Werke für erziehungswissenschaftliche Fragestellungen. Anhand dessen „Mikrologie“ kann der paradigmatische Zugang historisch-materialistische Dialektik, spekulativen Materialismus und (Behinderten-) Pädagogik nachvollzogen werden. Methodisch steht die Studie (beide TP) damit in der Tradition bildungsphilosophischen Arbeitens (z. B. Berger 2014; Böhme 1994), was sich spezifischer als Theoriepraxis (Bloch) bzw. Praxisphilosophie bezeichnen lässt (Bernhard). Zudem ist sie kritische Theorie – in der Tradition marxistischer Philosophie -, sodass Praxis eine „im Handeln erfahrene und hervorgebrachte Wirklichkeit“ (Borkenau 1956) meint, die deshalb Ausgangspunkt von Theorie als Teil geschichtlicher Praxis (und nicht nur Entwurf) ist. Durch die Reflexion dieser Erfahrung (und ihrer Leerstellen) kann Wirklichkeit verändert werden. Bildung(stheorie) wird insofern als Modus von Widerspiegelung (Holz) reformuliert. Dieser Form von Theorie-Praxis steht die „Mikrologie“ (Bloch) bzw. das „Perlentauchen“ (Arendt 1971) Benjamins nahe: als historisch-materialistische Dialektik in bewusst fragmentarischer Form, können so Widersprüche und Veränderungen an Fragmenten beschrieben und Wege in die „Heimat“ (Bloch) aufgezeigt werden: Demokratie als Lebensform. Praxisphilosophisch kann die widerspruchsvolle Genese inklusiver Pädagogik re-/konstruiert und neu bzw. anders erzählt werden. Dabei ergeben sich zugleich weitreichende Einsichten zum Zusammenhang empirisch-pädagogischer und theoretischer Forschung. Argumentiert – und das heißt auch: durchgeführt – wird eine Form der Theorie-Praxis, die am Konkret-Wirklichen ein Gemeinsam-Allgemeines herauszuarbeiten vermag und dadurch das Individuelle wie Situationale bewegt und verändert hervorbringt (Widerspiegelung von Sein-Denken). Pädagogische Mikrologie betont nicht bloß den konkret-utopischen (antizipatorischen) Charakter von (inklusiver) Pädagogik, sondern zudem deren kritisch-reflexiven als Handlungswissenschaft. Materie und Geschichte werden begrifflich zu Werkzeugen der erziehungswissenschaftlichen Bedingungs- und Situationsanalyse und deren Genese so wie der Schärfung des „Möglichkeitssinn“ (Musil 2014/1930-32) von Pädagog*innen. Das bedeutet an „Denkbruchstücken“ (Arendt) Form und Inhalt von pädagogischer Inklusion und ihr Versprechen (Befreiung zur Demokratie) zu abstrahieren und so zu ihrem Einlösen beizutragen – durchgeführte Widerspiegelung (Theoriepraxis):
– Freisetzen von Ursprüngen schulischer/pädagogischer Inklusion und ihrer Bedingungen.
– Wer sind die Akteur*innen und mit welchen Begriffen wird operiert? Begriffsprozesse rekonstruieren
– Leerstellen: Wer und was konnte jeweils nicht aktiv bzw. (be-)tätig(t) werden?
– Verändertes Anordnen der Fragmente (Kontingenz pädagogischer Prozesse), um so DAS Versprechen einzulösen -> durchführen der Spiegelung der Spiegelung
Im besten Sinne von Fallgeschichten kann an diesen Fragmenten und deren Leerstellen ein essentieller Beitrag zur Theoriearbeit inklusiver Bildung geleistet, d. h. abstrahiert werden, indem man „das Gemeinsame hervorhebt“ (Marx) und dieses „selbst [als] ein vielfach Gegliedertes, in verschiedene Bestimmungen Auseinanderfahrendes“ beschreibt. Erwiesen (nicht bewiesen) wird derart (in TP1+TP2), dass „inklusiv“ ein notwendiges Moment von Bildungsprozessen im Sinne angemessener Spiegelungen von Mensch-Natur.
Beschreibung (engl.)
URL
Bericht

Projektdetails

Hochschule
Pädagogische Hochschule Salzburg
Sprache
Projektleitung gesamt
Sorgo, Gabriele; Mag. Dr. Priv.-Doz.
Projektleitung intern
Sorgo, Gabriele; Mag. Dr. Priv.-Doz.
Interne Projektmitarbeiter/innen
Externe Projektmitarbeiter/innen
Kooperationspartner
Laufzeit
2020 – 2022
Beschreibung
Das Projekt greift zwei bei Jugendlichen sehr beliebte Serien („Game of Thrones“ und „Vikings“) auf, um zu untersuchen, wie sie alteuropäische, archaische Geschlechterrollen naturalisieren. Die zentralen Filmfiguren und ihre Handlungen werden nach der Figurenanalyse von J. Eder (2008) analysiert, und als hegemoniale Subjektfiguren interpretiert. Die Hypothese lautet, dass Geschlechterstereotype zwar oberflächlich modernisiert werden, sich jedoch in den tieferen Strukturen wenig ändert oder eventuell sogar Rückschritte zu vormodernen Rollen sichtbar werden. Das Vorhaben stützt sich auf aktuelle Forschungen zur Subjektivierung (A. Geimer), und geht davon aus, dass Filme Relationen zwischen Subjektnormen und Habitus aufbauen. Die historischen Fiktionen werden als Dokumente des politischen Unbewussten gelesen (Jameson 1981), wobei zu bedenken ist, dass Veränderungen im politisch kulturellen Bereich bereits vor ihrer Umsetzung in Institutionen in Filmen sichtbar werden. Die Ergebnisse dieses Projekts soll die Lehrer_innenbildung im Bereich Geschlechterdemokratie unterstützen.
Literatur:
Besand, A. (Hrsg). Von Game of Thrones bis House of Cards. Politische Perspektiven in Fernsehserien. Wiesbaden: Springer VS.
Böhm, K. (2017). Archaisierung und Pinkifizierung: Mythen von Männlichkeit und Weiblichkeit in der Kinder- und Jugendliteratur. Bielefeld: transcript.
Boni, M. (2017) (Hrsg.). World Building. Transmedia, Fans, Industries. Amsterdam: Amsterdam University Press.
Eder, J. (2008): Die Figur im Film. Grundlagen der Figurenanalyse. Marburg: Schüren.
Geimer, A. (2010). Filmrezeption und Filmaneignung: Eine Qualitativ-rekonstruktive Studie über Praktiken der Rezeption bei Jugendlichen. Wiesbaden: VS Verlag.
Jameson, F. (1981). The Political Unconscious. Narrative as a socially symbolic act. Ithaca, New York: Cornell University Press.
Massumi, B. (2015). Politics of Affect. Cambridge: Polity.
Michel, B. (2006): Bild und Habitus. Sinnbildungsprozesse bei der Rezeption von Fotografien. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Peltzer, A. & Keppler, A. (2015). Die soziologische Film- und Fernsehanalyse. Oldenburg: Walter de Gruyter.
Schubart, R. & Gjelsvik, A. (2016). Women of Ice and Fire. Gender, Game of Thrones and Multiple Media Engagements. New York: Bloomsbury.
Beschreibung (engl.)
URL
Bericht

Projektdetails

Hochschule
Pädagogische Hochschule Salzburg
Sprache
Projektleitung gesamt
Sorgo, Gabriele; Mag. Dr. Priv.-Doz.
Projektleitung intern
Sorgo, Gabriele; Mag. Dr. Priv.-Doz.
Interne Projektmitarbeiter/innen
Externe Projektmitarbeiter/innen
Kooperationspartner
Laufzeit
2020 – 2022
Beschreibung
Das Projekt erläutert sozialwissenschaftliche Perspektiven auf die Herstellung gesellschaftlicher Unsichtbarkeit und bewertet die Bedeutung dieser Theorien und Methoden für die Bildungswissenschaften, und zwar speziell für die Lehrer_innenbildung. Aufbauend auf eine bereits durchgeführte Schulbuchanalyse soll gezeigt werden, dass „starken Theorien“ in Bezug auf geschlechtsspezifische Ungleichheitslagen in den Büchern zwar umgesetzt werden, jedoch Sorgetätigkeiten dennoch unsichtbar werden. In den Schulbüchern konnte mit diskursanalytischen Methoden die Wirksamkeit des derzeit gültigen Geschlechterregimes sichtbar gemacht werden. Letzteres ist dadurch gekennzeichnet, dass es Diskurse, Subjekte, Strategien und Sanktionen auf ein bestimmtes Ziel ausrichtet – und zwar auch gegen die bewussten Absichten der Sprechenden und Agierenden. Das bedeutet, dass sich ein Geschlechterregime mittels einer Reihe von geschlechtsspezifischen Maßnahmen konstituiert und durch ordnende Diskurse und begleitende Sanktionen unterstützt wird, um sich in und durch Subjekte zu reproduzieren. Das Projekt soll dieses Zusammenspiel der Faktoren rekonstruieren. Mit Hilfe weiterer diskursanalytischer Erhebungen in Unterrichtsmaterialien der Sekundarstufen, sowie mit wissenssoziologischen Analysen von Bildungsdiskursen und Lehrplänen soll die Herstellung von Unsichtbarkeit spezifischer Personengruppen, Tätigkeiten und Wissensformen als Prozess nachvollziehbar werden. Der Fokus liegt dabei auf den Unterschieden zwischen traditionell als weiblich oder männlich konnotierten Tätigkeiten. Ziel der Forschungen ist es, (meist unbewusste) Prozesse der Herstellung sozialer Unsichtbarkeit zu rekonstruieren und dadurch der Reflexion (speziell von Lehrpersonen) zugänglich zu machen, um die Verteilung von Anerkennung in Zukunft gerechter gestalten zu können.

Literatur:
Brighenti, A. (2007). Visibility. A Category for the Social Sciences. Current Sociology, 55(3), 323–342.
Connell, R. (1999). Der Gemachte Mann: Konstruktion und Krise von Männlichkeiten. Opladen: Leske Budrich.
Gibson-Graham, J. K. (2014). Rethinking the Economy with Thick Description and Weak Theory. Current Anthropology, 55 (S9, Crisis, Value, and Hope: Rethinking the Economy), 147–153.
Honneth, A. (2003). Unsichtbarkeit: Stationen einer Theorie der Intersubjektivität. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
McRobbie, A. (2010). Top Girls: Feminismus und der Aufstieg des neoliberalen Geschlechterregimes. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften.

Beschreibung (engl.)
URL
Bericht

Projektdetails

Hochschule
Pädagogische Hochschule Salzburg
Sprache
Projektleitung gesamt
Cerny, Doreen; Mag. Dr.
Projektleitung intern
Cerny, Doreen; Mag. Dr. Dr. habil. Prof.
Interne Projektmitarbeiter/innen
Externe Projektmitarbeiter/innen
Kooperationspartner
Laufzeit
2015 – 2021
Beschreibung
In Österreich wird vor dem Hintergrund der Debatten um Intersektionalität verstärkt der gezielte Einsatz von Lehrkräften mit Migrationshintergrund diskutiert. Das Ziel des Projektes ist es einerseits herauszuarbeiten, wie LehrerInnen mit Migrationshintergrund den Herausforderungen, die ein pluralisierter Schulalltag mit sich bringt, angemessen begegnen. Andererseits interessiert, ob und falls ja, inwiefern ihre Herkunft bedeutsam für die Bewältigung dieser Aufgabe ist.
In dem empirisch-qualitativ angelegten Forschungsprojekt stehen LehrerInnen aus Österreich – insbesondere aus Salzburg/Salzburger Land – mit ihrer migrationalen Erfahrung in ihrer Berufskarriere im Mittelpunkt des Interesses.
Mit der Studie kann eine differenzierte Sichtweise auf diese LehrerInnenschaft erfolgen – nicht zuletzt um die Qualität des Lehramtsstudiums und das professionelle Handeln in den Schulen zu sichern.
Beschreibung (engl.)
URL
Bericht

Projektdetails

Hochschule
Pädagogische Hochschule Salzburg
Sprache
Projektleitung gesamt
Haberfellner, Christina;
Projektleitung intern
Egger, Christina; Dr. Dr. habil. Bakk.phil. Dipl.-Päd. MA.
Interne Projektmitarbeiter/innen
Externe Projektmitarbeiter/innen
Kooperationspartner
Laufzeit
2015 – 2017
Beschreibung
„Wissenschaftsverständnis” bezeichnet nach Grygier (2008, S. 57) „das Verständnis von Aspekten der Wissenschaftsphilosophie und entspricht im Wesentlichen der Redewendung ‚learning about the nature of science’”. Es besteht eine Reihe an Argumenten, warum Wissenschaftsverständnis im Schulkontext
(resp. Sachunterricht) eine Rolle spielt (u. a. Osborne, Colling, Ratcliffe, Millar & Duschl, 2003; Grygier, 2008). Die Förderung des Wissenschaftsverständnisses in der Grundschule setzt voraus, dass die Lehrkraft nicht nur den Schülerinnen und Schülern metatheoretische Inhalte zutraut, sondern auch sich selbst das notwendige Wissen über die Natur der Naturwissenschaft aneignet und dies im Unterricht zur Anwendung bringt. Betrachtet man die internationale Forschungslage zur Erfassung des Wissenschaftsverständnisses von Lehrkräften, lässt sich jedoch ableiten, dass hier Defizite zu erwarten sind, die sich (a) in einem naiv-szientistischen wie auch (b) in einem radikal relativistischen Wissenschaftsverständnis widerspiegeln (Thoermer & Sodian, 2002; Lunn, 2002; Abd-El-Khalick & Ledermann, 2000; Günther, 2006). Dies hat auch Konsequenzen für die Lehrerinnenaus- und -fortbildung. „Eine Einbindung des Themas ‚Über Naturwissenschaften Lernen’ in die Lerninhalte des Sachunterrichts müsste dann in entsprechender Form in die Ausbildung der Lehrer
integriert werden” (Günter, 2006, S. 72).
Im Forschungsprojekt, das Primarstufenstudierende in den Fokus nimmt, soll zunächst (1) das Wissenschaftsverständnis erfasst und dann (2) im Rahmen einer Lehrveranstaltung gefördert werden. In diesem Zusammenhang wird ein
Vergleich zweier unterschiedlich konzipierter Lehrveranstaltungen (implizite Wissensvermittlung versus Kombination aus expliziter und impliziter Wissensvermittlung) in ihrer Auswirkung auf das Wissenschaftsverständnis angestrebt, um bestehende Forschungsergebnisse im österreichischen Kontext analysieren zu können. Erfasst wird das Wissenschaftsverständnis jeweils am Beginn bzw.
am Ende der Lehrveranstaltung mit der Methode des
Concept Mappings. Der dritte interessierende Aspekt betrifft die Änderungen des Wissenschaftsverständnisses aus der Sicht der Studierenden. Hierzu werden diese nach Absol-
vierung der Lehrveranstaltung und der Erstellung der
Concept Maps um ein Interview ersucht. Sie sollen die Unterschiede, Gemeinsamkeiten und Veränderungen in ihren beiden Concept Maps aus ihrer Sicht darlegen und auf für sie
wichtige Punkte verweisen.
Beschreibung (engl.)
URL
Bericht

Projektdetails

Hochschule
Pädagogische Hochschule Salzburg
Sprache
Projektleitung gesamt
Haberfellner, Christina;
Projektleitung intern
Egger, Christina; Dr. Dr. habil. Bakk.phil. Dipl.-Päd. MA.
Interne Projektmitarbeiter/innen
Externe Projektmitarbeiter/innen
Kooperationspartner
Laufzeit
2015 – 2017
Beschreibung
„Wissenschaftsverständnis” bezeichnet nach Grygier (2008, S. 57) „das Verständnis von Aspekten der Wissenschaftsphilosophie und entspricht im Wesentlichen der Redewendung‚ learning about the nature of science’”. Es besteht eine Reihe an Argumenten, warum Wissenschaftsverständnis im Schulkontext (resp. Sachunterricht) eine Rolle spielt (u. a. Osborne, Colling, Ratcliffe, Millar & Duschl, 2003; Grygier, 2008). In Österreich wird die Idee einer naturwissenschaftlichen Grundausbildung im Volksschullehrplan nicht explizit erwähnt, einzelne Aspekte einer scientific literacy sind im Lehrplanteil zum Sachunterricht zu finden.
Dennoch bleiben entscheidende Merkmale der wissenschaftlichen Arbeitsweise wie Fragestellungen formulieren, Hypothesen erstellen, Beweise für eine
vertretbare Schlussfolgerung sammeln usw. unerwähnt. Erste Studien (Grygier, 2008; Sodian, Jonen, Thoermer & Kircher, 2006) zeigen, dass bereits das Wissenschaftsverständnis von Viertklässlern durch gezielten, kurzfristigen Unterricht gefördert werden kann. Dies setzt voraus, dass die Lehrkraft nicht nur den Schülerinnen und Schülern metatheoretische Inhalte zutraut, sondern
auch sich selbst das notwendige Wissen über die Natur der Naturwissenschaft aneignet und dies im Unterricht zur Anwendung bringt.
Im hier dargestellten Projekt wird eine vierte Klasse einer Volksschule in den Blick genommen, die sich die Implementierung des naturwissenschaftlichen
Experimentierens als Ziel gesetzt hat. Die geplante Erhebung fokussiert drei Aspekte: Es wird untersucht,
(1) welches Wissenschaftsverständnis Schüler/innen dieser vierten Grundschulklasse aufweisen,
(2) wie sich Lernsituationen in dieser Klasse gestalten, die naturwissenschaftliche Lernchancen bieten und
(3) wie die Lehrkräfte aus ihrer Sicht das „Forschen” im Unterricht integrieren.
Der erste Aspekt fokussiert die Erfassung des Wissenschaftsverständnisses der SchülerInnen der Klasse (n=24) und wird parallel mit Concept Maps und dem
Nature of Science Interview (Carey, Evans, Honda, Jay & Unger, 1989) erhoben. Der zweite Aspekt geht der Frage nach, wie sich Lernsituationen in dieser Klasse gestalten, die naturwissenschaftliche Lernchancen bieten. Hierzu wurden insgesamt acht Unterrichtsstunden videografiert, welche transkribiert bzw. beschrieben werden. Der dritte Aspekt wird untersucht, indem die Lehrpersonen der Klasse befragt werden, wie sie das „Forschen” im Unterricht praktisch
umsetzen. Das transkribierte Interview wird inhaltsanalytisch ausgewertet.
Beschreibung (engl.)
URL
Bericht

Projektdetails

Hochschule
Pädagogische Hochschule Salzburg
Sprache
Projektleitung gesamt
Kipman, Ulrike; DDr. Dr. BSc.
Projektleitung intern
Kipman, Ulrike; DDDr.
Interne Projektmitarbeiter/innen
Externe Projektmitarbeiter/innen
Kooperationspartner
Laufzeit
2012 – 2014
Beschreibung
Im Rahmen dieses Projekts wurden die kindlichen Stochastikkompetenzen beforscht.
Es wurde ein Testverfahren zur Messung kindlicher Stochastikfähigkeiten entwickelt und Prädiktoren für die kindliche Stochastikfähigkeit identifiziert um feststellen zu können, ob Kinder kognitiv in der Lage sind, stochastische Modelle zu verstehen und welche Faktoren diese Fähigkeiten beeinflussen. Zusätzlich wurden Materialien für den Unterricht in der Grundschule und Sekundarstufe I entwickelt und Unterrichtsvideos produziert. Der Effekt von handlungsorientiertem Unterricht wurde mit dem Effekt von Arbeitsblattunterricht in diesem Bereich verglichen um feststellen zu können, ob kindliche Stochastikkompetenzen dadurch verbessert werden können und welche Unterrichtsform hier effektiver ist.

In einem weiteren Teil wurden die stochastischen Fähigkeiten von Grundschülerinnen und Grundschülern analysiert. Es zeigte sich, dass bei GrundschülerInnen weder sozialer Hintergrund noch Geschlecht Einfluss auf die kindliche Stochastikleistung haben – es sich hier offenbar um ein Segment der Mathematik
handelt, in dem es mehr Chancengerechtigkeit gibt als in anderen Bereichen der Mathematik. Alter, Schulstufe, Interesse an Mathematik und mathematische Fähigkeiten beeinflussen die kindliche Stochastikkompetenz, wobei das Interesse einen höheren Einfluss als die mathematischen Fähigkeiten hat.
Intelligenz korreliert vor allem mit den Leistungen in Kombinatorik, wohl auch deshalb, weil die kombinatorischen Aufgaben Problemlösefähigkeiten erfordern, die bekanntermaßen in Zusammenhang mit den kognitiven Fähigkeiten stehen. Handlungsorientierter Unterricht führte zu signifikanten Verbesserungen in allen fünf Bereichen des Tests und hatte deutlich mehr Effekt als Arbeitsblattunterricht,
wobei hier festgestellt wurde, dass Buben mehr als Mädchen
von dieser Art des Unterrichts profitieren und jüngere SchülerInnen mehr als ältere SchülerInnen. Bei hochintelligenten Kindern waren beide Interventionen
in etwa gleich wirksam, was darauf zurückzuführen sein kann, dass ältere Kinder und hochintelligente Kinder bereits auf der abstrakten Ebene denken können und die haptische / enaktive Ebene nicht mehr brauchen, um derartige Dinge verstehen zu können. Interessant ist auch, dass die Verbesserung unabhängig
vom sozialen Hintergrund ist.

Vergleicht man SpitzenschülerInnen mit SchülerInnen, die nicht der Spitzengruppe in Mathematik angehören, zeigen sich signifikant bessere Leistungen bei den SpitzenschülerInnen (ausgenommen: Grafiken lesen). Handlungsorientierter
Unterricht führte in beiden Gruppen zu größeren Zuwächsen als Arbeitsblattunterricht, wobei die Kinder, die nicht der Spitzengruppe angehören, von dieser Art des Unterrichts mehr profitieren als die SpitzenschülerInnen, was wiederum darauf zurückzuführen sein könnte, dass SpitzenschülerInnen
vieles auf der abstrakten Ebene lösen können. Die Freude am Unterricht war bei den Kindern, die handlungsorientiert unterrichtet wurden, aber wesentlich größer als bei jenen, die Arbeitsblattunterricht genossen (90% vs. 50% der Lehrpersonen berichteten von positive Rückmeldungen seitens der Kinder).

Insgesamt zeigte sich, dass Stochastik auch in der Grundschule und der Sekundarstufe I unterrichtet werden kann und dass passende Materialien den Kindern das Lernen von Zufallsphänomenen und kombinatorischen Fragestellungen
insbesondere den Zugang zur Stochastik wesentlich erleichtern, da die Kinder auf der haptischen Ebene die Phänomene erfahren können. Handlungsorientierter Unterricht in Stochastik führt schon im Grundschulalter zu deutlichen Lernzuwächsen und bereitet den Kindern zudem wesentlich mehr Freude
als der Unterricht mit Arbeitsblättern.

Beschreibung (engl.)
URL
Bericht

Projektdetails

Hochschule
Pädagogische Hochschule Salzburg
Sprache
Projektleitung gesamt
Bramberger, Andrea;
Projektleitung intern
Bramberger, Andrea; Mag. Dr. Univ.-Doz.
Interne Projektmitarbeiter/innen
Externe Projektmitarbeiter/innen
Kooperationspartner
Laufzeit
2019 – 2021
Beschreibung
Forschungsfrage
Das Forschungsprojekt fragt nach dem Potential des „Vergleichs“ als sprachliches Mittel, um eine Differenzbewegung – Derridas „différance“ – in Bildungseinrichtungen bzw. im Unterricht zu offenbaren, die Bildungsprozessen und dem Sprechen selbst eingeschrieben ist.

theoret. Zugang
Diskursanalyse; Einschätzung der „différance“ von Derrida in Bezug auf Differenz in Erziehung und Bildung; Sprache als hybrides Element; Dekonstruktion der Metaphysik der Sprache über die Sprache.

Forschungsstand
Kurzdarstellung Das Projekt liest das sprachliche Mittel des Vergleichs als eine Figur, die Jacques Derridas Differenzmodell der différance abbilden könnte. Es diskutiert différance in Kontext sprachlicher Bildung und analysiert mit diesem Modell konkrete Bildungsinitiativen, die den Vergleich einsetzen. Worin liegt deren Potential? Wie könnte es für den Unterricht ausgeschöpft werden?

Beschreibung (engl.)
URL
Bericht