Begabungsförderung als Kinderrecht im Kontext von sprachlicher, ethnischer und sozialer Diversität

Projektdetails

Hochschule
Pädagogische Hochschule Steiermark
Sprache
Projektleitung gesamt
Fraundorfer, Andrea; Dr. / Bundesministerium für Bildung und Frauen
Schrittesser, Ilse; Univ.Prof. Dr. / Universität Wien
Projektleitung intern
Bauer, Christa; Mag. OStR
Interne Projektmitarbeiter/innen
Lanzmaier-Ugri, Katharina; SOL BEd
Winter, Maria; Dr.
Externe Projektmitarbeiter/innen
Perkhofer-Czapek, Mona; Dr. / Pädagogische Hochschule Wien
Potzmann, Renate; Dr. / Pädagogische Hochschule Wien
Kooperationspartner
Laufzeit
2015 – 2017
Beschreibung
Begabungsförderung, Begabten- und Exzellenzförderung werden im öffentlichen sowie im bildungspolitischen Diskurs immer wieder als wichtiges Anliegen kommuniziert und in einem Atemzug mit diversen gesellschaftlichen und ökonomischen Zielen genannt. Demnach müssten in der sogenannten Wissensgesellschaft Begabungsreserven und Humanressourcen stärker als bisher aktiviert werden; die viel zitierte Begabungs- und Exzellenzförderung fungierten dabei als „unverzichtbare Motoren für wirtschaftliche Entwicklung und Innovation“ (Weilguny et al. 2011). In der einschlägigen Diskussion ist häufig von Ausschöpfung aller Begabungsreserven, von der Aktivierung von Humankapital und von der Förderung von Leistungsexzellenz in Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, im Sport und in anderen gesellschaftlich relevanten Domänen die Rede. Hintergrund dieser Überlegungen ist meist die Prosperität der Ökonomie, die gemeinhin als Grundlage der dynamischen Weiterentwicklung von Gesellschaft und Kultur gilt.
Daneben gibt es jedoch einen Diskussionsstrang, der Begabungsförderung als pädagogisches Anliegen definiert, um Menschen bei der Entfaltung ihrer Potenziale zu unterstützen und ihnen schließlich ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Begabungsförderung korrespondiert in dieser Lesart mit einem Bildungsverständnis, das nicht alleine auf die Entwicklung von wirtschaftlich relevanten Kompetenzen und den Erwerb von Qualifikation gerichtet ist, sondern auf Ermächtigung der Person, auf Mündigkeit, eigenständiges Denken und gelingender Autorenschaft über das eigene Leben. Begabungsförderung wird hier mit Individualisierung und Personalisierung des Lernens in Verbindung gebracht, ebenso mit Chancengerechtigkeit und der Förderung aller Potenziale, nicht nur derjenigen, die gesellschaftlich und ökonomisch verwertbar erscheinen.
In welcher Form dieser gesellschaftlich meist hitzig ausgetragene Diskurs über Notwendigkeiten, Rahmenbe-dingungen und Erfolge der Begabungs-, Begabten- und Exzellenzförderung an den Schulen selbst seinen Nieder-schlag findet, ist wenig dokumentiert. Die (österreichische) Schul- und Unterrichtsforschung scheint kaum etwas darüber zu wissen, wie Lehrer/innen und Akteur/innen im Schulsystem die so häufig eingeforderten begabungsfördernden Lehr- und Lernwelten konkret ausgestalten, sodass auch etwas von der öffentlichen Emphase bei den Lernenden selbst ankommt und Begabungsförderung mehr als ein attraktives Schlagwort im Schulprofil oder auf der Webseite der Schule darstellt.
Im Projekt werden sechs österreichische Schulen mit ausgewiesenem Profil Begabungsförderung auf Haltungen, Einstellungen der Lehrer/innen hin angesehen, sowie konkrete Unterrichtssituationen erfasst und analysiert.
Beschreibung (engl.)
URL
Bericht