Forschungsschwerpunkt: Bildungswahl

Projektdetails

Hochschule
Pädagogische Hochschule Niederösterreich
Sprache
Projektleitung gesamt
Koliander, Brigitte; Mag. Dipl.-Ing. Dr.
Projektleitung intern
Koliander, Brigitte; Mag. Dipl.-Ing. Dr.
Interne Projektmitarbeiter/innen
Pichler, Margit Katharina; BEd MA
Zenz, Sabine; MEd Mag. Dr. Prof.
Externe Projektmitarbeiter/innen
Breitenegger, Andreas; Mag.
Szalai, Elke; DI MA
Kooperationspartner
Arbeiterkammer Niederösterreich
Arbeiterkammer Wien, Bildungszentrum
Bildungsdirektion für Niederösterreich (AST 5)
BMBWF
OEAD
Wirtschaftskammer Niederösterreich
Laufzeit
2022 – 2022
Beschreibung
Um junge Menschen für eine Arbeitswelt 4.0 vorzubereiten, die von neuen Arbeitsmodellen, neuen technologischen Trends bzw. Tools und agilen Prozessen geprägt ist, bedarf es des Erwerbs von wichtigen Lebenskompetenzen, den sogenannten „Career Management Skills“ (Krötzl, 2021). Die Vorstellung von Berufswahl als einmaliger Akt an der ersten Schwelle des Übergangs von Schule in Beruf rückt in aktuellen Theorien in den Hintergrund. Vielmehr wird die berufliche Laufbahn als „Kette von Übergängen” (Bußhoff, 2015, 17, vgl. Super, 1994) beschrieben. So konzipieren Herzog et al. (2006) die berufliche Transition von Jugendlichen als eine Phase, in der Herausforderungen und Belastungen bewältigt werden müssen. Bildungswegentscheidungen und Berufswahl sind komplexe, dynamische und kontextabhängige Prozesse (Hirschi, 2013).
Dies macht die Notwendigkeit einer systematisierten Bildungs- und Berufsorientierung an Schulen deutlich. Vorrangiges Ziel von Bildungs- und Berufsorientierung im Schulkontext ist es, die Schülerinnen und Schüler beim Erwerb der „Career Management Skills” für die eigenverantwortliche Gestaltung ihres Bildungs- und Berufsweges zu unterstützen. Ein umfassendes Konzept zur schulischen Bildungs- und Berufsorientierung seitens des Bundesministeriums für Bildung, Forschung und Wissenschaft, das IBOBB-Konzept (Informaiton, Beratung und Orientierung für Bildung und Beruf), bietet Schülerinnen und Schülern bei der Gestaltung ihrer Bildungslaufbahn bis hin zum Berufseinstieg in mehrfacher Weise diese Unterstützung (Grundsatzpapier IBOBB, BMBWF).
Das IBOBB-Konzept umfasst neben einem schulspezifischen Umsetzungskonzept auch Informations- und Beratungsangebote inner- und außerschulischer Akteurinnen und Akteure sowie den Kontakt mit nachschulischen Lebensbereichen. Für den Aufbau eines solchen umfassenden schulischen Unterstützungssystems ist das Zusammenwirken verschiedener Verantwortungsebenen erforderlich (Grundsatzpapier IBOBB, BMBWF). Diese verpflichtenden Maßnahmen werden an allgemeinbildenden höheren Schulen zwar in Bezug auf die gesetzlichen Rahmenbedingungen großteils erfüllt, in der Praxis jedoch nicht mit jener Programmatik betrieben, die für einen nachhaltigen Erwerb der „Laufbahngestaltungskompetenzen“ bei Schülerinnen und Schülern notwendig wäre. So gibt es beispielsweise im AHS-Bereich nicht an allen Standorten die für die Bildungs- und Berufsorientierung so wichtigen ausgebildeten BO-Koordinatorinnen und -Koordinatoren.
Des Weiteren fehlen laufbahnorientierende Maßnahmen, die den Schülerinnen und Schülern helfen, eine Schul- und Ausbildungswahl entlang ihrer Kompetenzen und Fertigkeiten zu wählen. Das lässt sich unter anderem an folgenden Zahlen festmachen:
• 36,6% der Schülerinnen und Schüler brechen ihre Ausbildung an einer weiterführenden Schule (AHS-Oberstufe, BHS, BMS) ab (vgl. STATISTIK AUSTRIA, 2021, S. 59).
• 38,2% der inländischen Studierenden brechen innerhalb der ersten drei Semester ihr Bachelor-Studium an einer Universität wieder ab (vgl. STATISTIK AUSTRIA, 2021, S. 67).
Eine umfassende Implementation des IBOBB-Prozesses an allgemeinbildenden höheren Schulen mit dem Ziel, die Laufbahngestaltungskompetenzen der Schülerinnen und Schüler nachhaltig zu entwickeln, ist somit von hoher Dringlichkeit und soll mit diesem Projekt gefördert werden.
Beschreibung (engl.)
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Bericht